Zinspolitik

Es ist ein erster Schritt auf dem Weg zurück zu geldpolitischer Normalität. In wenigen Tagen beendet die EZB ihr Billionenschweres Anleihekaufprogramm. Für Sparer ändert sich derweil nichts. Denn ein Preisschild wollen die Notenbanker erst im Herbst wieder ans Geld hängen.

Aufgrund niedriger Zinsen haben einige Pensionskassen Probleme, den Ansprüchen ihrer Versicherten nachzukommen. Die Finanzaufsicht greift nun durch: Zwei Anbieter von Betriebsrenten dürfen keine Neuverträge mehr abschließen. Zudem drohen Leistungskürzungen.

Der Gegenwind für die Konjunktur der Eurozone nimmt nach Auffassung der EZB zu. Grund genug für die Notenbanker, weiter für Impulse zu sorgen. Wie genau die aussehen, soll bereits auf der nächsten Sitzung besprochen werden.

Bundesländer wie Bremen, Hamburg und das Saarland sind hoch verschuldet. Gerade im Hinblick auf deren Staatsbedienstete sieht die Bundesbank Handlungsbedarf. Denn die Ausgaben für Beamtenpensionen belasten zunehmend die klammen Kassen.

Der internationale Handelskonflikt und die restriktivere US-Zinspolitik hängen wie ein Damoklesschwert über den Märkten. Großbritannien überrascht trotz mühsamer Brexit-Verhandlungen trotzdem mit einem unveränderten Indexwert. Ein Gastbeitrag von Markus C. Zschaber

US-Präsident Trump sieht in der Fed die "größte Bedrohung" für sich und kritisiert die Zinspolitik der Notenbank. Doch die Währungshüter, die 2018 den Zins bereits drei Mal angehoben haben, wollen diesen Kurs fortsetzen.

Die Ernennung von Jay Powell zum Chef der US-Notenbank geht auf das Konto von Donald Trump. Doch in jüngster Zeit schießt sich der US-Präsident verbal auf die Fed und deren Zinspolitik ein. Nun greift er einige Fed-Banker an.

Am Rande der Jahrestagung von Weltbank und Internationalem Währungsfonds geht die Debatte um die Negativzins-Politik der Europäischen Zentralbank weiter. Deutsche Privatbanken wünschen sich von Mario Draghi einen raschen Kurswechsel. Doch der winkt ab.

Der Angriff auf die Zinspolitik ihrer Zentralbanken entlarvt die Lügen beider Machthaber: Erfolge sind immer ihr Verdienst. Doch wenn es schlecht läuft, sind andere Schuld. Populisten brauchen eben einen Sündenbock. Ein Kommentar von Hannes Vogel