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Zersplittertes Parteiensystem Forsa-Chef: Gefahr von "Weimarer Verhältnissen" durch Parteineugründungen

Forsa-Chef Manfred Güllner stellt einen Bericht vor. Foto: Britta Pedersen/zb/dpa/Archivbild

Forsa-Chef Manfred Güllner stellt einen Bericht vor. Foto: Britta Pedersen/zb/dpa/Archivbild

(Foto: Britta Pedersen/zb/dpa/Archivbild)

Der Chef des Forsa-Instituts, Manfred Güllner, hat mit Blick auf die derzeitigen Parteineugründungen vor Zuständen wie in der Weimarer Republik gewarnt. Durch Parteien wie die Werteunion oder das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) "droht eine Zersplitterung des Parteiensystems und die Gefahr von erneuten Weimarer Verhältnissen in Deutschland", sagte er den RND-Zeitungen mit Blick auf die instabilen politischen Verhältnisse zum Ende der Weimarer Republik, die das Erstarken der Nationalsozialisten begünstigt hatten.

"Wenn zum Beispiel in Thüringen immer mehr Menschen Splitterparteien wählen, diese aber nicht ins Parlament kommen, sind immer weniger Prozente erforderlich, um den Ministerpräsidenten stellen zu können", sagte der Meinungsforscher. Das könnte der AfD und deren Thüringer Chef Björn Höcke "in die Hände spielen".

Mit Blick auf den Parteigründungsbeschluss der rechtskonservativen Werteunion sagte Güllner: "Ich sehe kein großes Wähler-Potenzial einer Partei der Werteunion." Es sei zweifelhaft, ob sie die Fünf-Prozent-Hürde erreiche, fügte der Forsa-Chef mit Verweis auf Hans-Georg Maaßen hinzu, der bei der Bundestagswahl 2021 "nicht mal sein Direktmandat gewinnen" konnte.

Die Werteunion hatte am Wochenende die Umwandlung in eine Partei beschlossen. Sie gab als Ziel aus, bereits bei den ostdeutschen Landtagswahlen im September anzutreten. Die Anfang Januar gegründete Wagenknecht-Partei BSW will bereits bei der Europawahl im Juni ins Rennen gehen.

Quelle: ntv.de, AFP

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