Die landeseigene Gesellschaft NRW.Global Business will die Ehefrau des früheren Bundeskanzlers Gerhard Schröder (SPD), Soyeon Schröder-Kim, entlassen. "Frau Schröder-Kim ist mit sofortiger Wirkung freigestellt, und das Dienstverhältnis wird nun durch NRW.Global Business fristlos beendet", sagte eine Sprecherin von NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubaur (Grüne) dem "Kölner Stadt-Anzeiger". Anlass ist demnach deren Teilnahme an einem Empfang zum Jahrestag des Kriegsendes in der russischen Botschaft in Berlin.

Schröder-Kim war für NRW.Global Business, die Gesellschaft zur Außenwirtschaftsförderung des Landes Nordrhein-Westfalen, als Repräsentantin in Südkorea tätig. In der vergangenen Woche hatte sie gemeinsam mit ihrem Mann an dem Empfang in der russischen Botschaft teilgenommen.

"Es gab mehrere Hinweise durch die NRW.Global Business gegenüber Frau Schröder-Kim, dass Repräsentantinnen und Repräsentanten sich in der Öffentlichkeit bei politisch sensiblen Themen, insbesondere bezüglich des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine, nicht äußern sollten", sagte dazu die Ministeriumssprecherin in Düsseldorf. Eine Beendigung des Dienstverhältnisses sei juristisch geprüft worden. "Diese Prüfung ist jetzt abgeschlossen."

Altkanzler Schröder steht seit langem wegen seiner engen Verbindungen zu Russlands Machthaber Wladimir Putin und seiner Tätigkeit für russische Energiekonzerne in der Kritik. Es gab deswegen auch ein SPD-Parteiordnungsverfahren gegen ihn. Dieses wurde aber am Montag mit einer Entscheidung des Bundesschiedsgerichts der Partei beendet, ohne dass Ordnungsmaßnahmen verhängt oder ein Parteiausschluss ausgesprochen wurden.