Wirtschaft

"Deutschlandtakt ist nicht tot" Ab 2026 will Bahn mehr Städte mit ICE-Halbstundentakt anfahren

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Unter anderem am Hauptbahnhof in Erfurt soll es in drei Jahren einen ICE-Halbstundentakt geben.

Unter anderem am Hauptbahnhof in Erfurt soll es in drei Jahren einen ICE-Halbstundentakt geben.

(Foto: picture alliance/dpa)

In drei Jahren sollen Fahrgäste in 20 weiteren Großstädten alle 30 Minuten eine ICE-Verbindung wählen können, sagt der Bahnchef und betont, dass der bisher sehr in die Zukunft verschobene Deutschlandtakt "mitten im Aufbau" steckt.

Die Deutsche Bahn will 20 deutsche Großstädte bis 2026 mit einem ICE-Halbstundentakt an den bundesweiten Fernverkehr anbinden. "Das sind in nur drei Jahren fast doppelt so viele Städte wie heute", sagte Bahnchef Richard Lutz am Vorabend. Konkret sollen Augsburg, Erfurt, Göttingen, Halle an der Saale, Hannover, Kassel, Mannheim, Stuttgart und Ulm entsprechend an den Fernverkehr angebunden werden. In Berlin, Duisburg, Düsseldorf, Frankfurt am Main (Flughafen und Hauptbahnhof), Hagen, Köln, München, Nürnberg, Wuppertal und Würzburg gibt es bereits jetzt einen ICE-Halbstundentakt.

Die Bahn sei "mittendrin im Aufbau des Deutschlandtaktes", sagte Lutz weiter. "Der Deutschlandtakt ist nicht tot, er lebt und wird umgesetzt." Für den Deutschlandtakt soll der Bahnverkehr auf einen bundesweiten Taktfahrplan umgestellt werden, der für Fahrgäste die Abfahrtszeiten zuverlässiger und planbarer macht und außerdem den Umstieg erleichtert. Die Züge sollen dafür jede Stunde in jede Richtung zur selben Minute fahren - Fernzüge in einem Takt von 60 Minuten und auf Hauptachsen im 30-Minuten-Takt. Fern- und Regionalverkehr sollen außerdem optimal miteinander vernetzt werden.

Der Beauftragte der Bundesregierung für den Schienenverkehr, FDP-Staatssekretär Michael Theurer aus dem Verkehrsministerium, hatte Anfang März dem ZDF gesagt, der Deutschlandtakt werde "in den nächsten 50 Jahren als Jahrhundertprojekt" umgesetzt. Das Bundesverkehrsministerium arbeite aber an einer Beschleunigung des Projekts.

Bahnchef: 2023 Rekordjahr für Flottenausbau

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Bahnchef Lutz betonte erneut, der Beschluss des Koalitionsausschusses von Ende März, dem Staatskonzern bis 2027 zusätzliche Milliarden zur Verfügung zu stellen, sei ein "Wendepunkt". Die Ampel-Regierung beziffert den Finanzbedarf auf 45 Milliarden Euro bis 2027. Lutz sagte, nun seien die Voraussetzungen geschaffen, die "veraltete und störanfällige Schieneninfrastruktur konsequent zu modernisieren und zu digitalisieren". Er betonte, der Konzern treibe Ausbau und Modernisierung der Flotte voran. Das Jahr 2023 werde in Sachen Flottenausbau "ein absolutes Rekordjahr". Der Konzern nehme im Schnitt jeden Monat drei neue ICE-Züge in Betrieb. Ende des Jahres werde die Flotte auf rund 400 Züge angewachsen sein - 2017 waren es demnach 270 bis 280 Züge.

Die Nachfrage der Fahrgäste sei hoch, sagte Lutz: Über die Osterfeiertage sei eine Rekordzahl von 2,3 Millionen Menschen in den Fernverkehrszügen der DB unterwegs gewesen. Für das Gesamtjahr erwarte der Konzern einen neuen Fahrgastrekord von "deutlich mehr als 150 Millionen Reisenden im Fernverkehr".

Quelle: ntv.de, ysc/AFP

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