Wirtschaft

Verhandlungen stecken fest EVG droht Bahn wochenlang lahmzulegen

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Die Gewerkschaft will zwölf Prozent mehr Lohn herausholen.

Die Gewerkschaft will zwölf Prozent mehr Lohn herausholen.

(Foto: dpa)

Zweimal hat die Eisenbahngewerkschaft den Zugverkehr in den letzten Wochen schon lahmgelegt. Das könnte erst der Anfang gewesen sein: Nach der gescheiterten dritten Verhandlungsrunde im Tarifstreit lässt die EVG laut die Säbel rasseln.

Im Tarifkonflikt mit der Bahn droht die Eisenbahngewerkschaft EVG ihre Streiks auszuweiten. "Die nächsten Streiks werden länger dauern", sagte Verhandlungsführerin Cosima Ingenschay der Süddeutschen Zeitung. Die EVG könne die Bahn, wenn nötig, "wochenlang lahmlegen".

Die Gewerkschaft befindet sich in einem heftigen Tarifkonflikt mit der Bahn und weiteren Zugunternehmen. Bereits am vergangenen Freitag und Ende März hatte sie den Bahnverkehr fast in ganz Deutschland für viele Stunden lahmgelegt. Denkbar sei künftig, dass die Gewerkschaft nacheinander unterschiedliche Berufsgruppen im Wechsel zum Streik aufrufe, etwa Zugbegleiter und Instandhalter, oder unterschiedliche regionale Schwerpunkte setze, so Ingenschay.

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Die EVG wirft den Arbeitgebern vor, ein akzeptables Lohnangebot zu verweigern. "Es ist die Bahn, die die neuen Streiks provoziert", sagte Ingenschay. Sie fordert, dass Vorbedingungen akzeptiert werden. So müsse die Bahn vorab zustimmen, den gesetzlichen Mindestlohn von zwölf Euro im Tarifvertrag festzuschreiben. Bahn-Personalvorstand Martin Seiler hatte die EVG dagegen aufgefordert, keine Vorbedingungen zu stellen, sondern derlei Fragen mit ihm am Verhandlungstisch zu lösen. Er bietet etwa für Mittel- und Geringverdiener zehn Prozent mehr Lohn plus knapp 3000 Euro Inflationsprämie bei einer Laufzeit des Tarifvertrags von 27 Monaten an.

Die EVG fordert bei einer Laufzeit von zwölf Monaten Lohnerhöhungen von insgesamt zwölf Prozent, mindestens aber monatlich 650 Euro brutto mehr. Gelten würde dies für rund 230.000 Beschäftigte. Bislang ist kaum Bewegung in den Verhandlungen, am Mittwoch war die dritte Runde gescheitert. Der nächste Termin ist für Ende Mai angesetzt.

Quelle: ntv.de, ino/AFP

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