Wirtschaft

Haltungsformen 3 und 4 Aldi und Lidl bauen Tierwohl-Angebot aus

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In Sachen Tierwohl hinkt Deutschland hinterher, denn die meisten Fleischprodukte kommen weiterhin aus mangelhafter Tierhaltung.

In Sachen Tierwohl hinkt Deutschland hinterher, denn die meisten Fleischprodukte kommen weiterhin aus mangelhafter Tierhaltung.

(Foto: picture alliance/dpa)

Erst Mitte Juli kritisiert die Umweltschutzorganisation Greenpeace, dass der Umstieg auf Lebensmittel aus besserer Tierhaltung im Einzelhandel kaum vorankomme. Nun wollen Aldi und Lidl ihr Angebot umstellen. Doch nicht in allen Bereichen.

Die beiden größten deutschen Discounter Aldi und Lidl wollen ihr Angebot an Produkten aus besserer Tierhaltung in den kommenden Monaten deutlich ausbauen. Nachdem Aldi bereits zu Wochenbeginn ankündigt hatte, ab dem Frühjahr 2024 nur noch Milch aus den höheren Haltungsformen 3 und 4 anzubieten, folgte nun auch Wettbewerber Lidl dem Beispiel.

Der Aldi-Rivale kündigte an, das Unternehmen werde nicht nur ab Anfang 2024 seine Frischmilch- und laktosefreien Milch-Eigenmarken vollständig auf die Haltungsformen 3 und 4 umstellen und im Laufe des Jahres diesen Schritt auch bei der haltbaren Milch vollziehen. Darüber hinaus will Lidl zwischen Oktober 2023 und Frühjahr 2024 auch sein gesamtes Angebot an frischem Rindfleisch mindestens auf die Stufe 3 der vierstufigen Haltungsformkennzeichnung umstellen.

Greenpeace: Umstieg geht langsam voran

Die Haltungsform ist ein freiwilliges Kennzeichnungssystem, das ein Großteil des deutschen Lebensmitteleinzelhandels seit 2019 für Frischfleischprodukte der Eigenmarken nutzt. Dabei zeigen die vier Stufen - 1: Stallhaltung, 2: Stallhaltung plus, 3: Außenklima und 4: Premium - den Verbrauchern das Tierwohl-Niveau bei der Haltung.

Die Umweltschutzorganisation Greenpeace hatte erst Mitte Juli kritisiert, dass der Umstieg auf Fleisch aus besserer Tierhaltung im deutschen Lebensmittelhandel kaum vorankomme. "Hinter den vollmundigen Versprechen der Supermärkte von mehr Tierwohl und klimaschonenden Lebensmitteln versteckt sich im Kühlregal noch immer fast nur Billigfleisch", sagte die Greenpeace-Landwirtschaftsexpertin Christiane Huxdorff. An den Bedientheken gebe es außerdem noch eine "riesige Kennzeichnungslücke".

Seit Juli 2022 sei bei den Eigenmarken des Handels der Anteil der beiden besseren Haltungsformen 3 und 4 der Abfrage zufolge lediglich von gut 10 auf knapp 12 Prozent gestiegen, berichtete die Umweltschutzorganisation damals unter Berufung auf eine Umfrage unter den großen deutschen Lebensmittelhändlern. Demnach entfielen beim Fleisch immer noch fast neun Zehntel des Angebots auf die Haltungsformen 1 und 2.

Quelle: ntv.de, can/dpa

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