Wirtschaft

Nasdaq gibt nach An der Wall Street macht sich Anspannung breit

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Die enttäuschenden Konjunkturdaten sorgen für schlechte Laune an der Wall Street.

Die enttäuschenden Konjunkturdaten sorgen für schlechte Laune an der Wall Street.

(Foto: picture alliance / zz/STRF/STAR MAX/IPx)

Die US-Börsen starten schleppend in den neuen Monat. Einzig der Dow Jones schließt mit einem leichten Plus. Ein Grund für die Unsicherheit bei den Anlegern sind die auseinandergehenden Quartalsberichte.

Überraschend schwache Konjunkturdaten und uneinheitliche Konzernbilanzen machen die Anleger an der Wall Street nervös. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte schloss 0,2 Prozent höher auf 35.630 Punkten. Der technologielastige Nasdaq gab dagegen 0,4 Prozent auf 14.283 Punkte nach. Der breit gefasste S&P 500 büßte 0,3 Prozent auf 4576 Punkte ein.

S&P 500
S&P 500 6.607,41

Für schlechte Laune sorgten enttäuschende Konjunkturdaten. Der Einkaufsmanagerindex für die US-Industrie stieg zwar um 0,4 auf 46,4 Zähler. Von Refinitiv befragte Experten waren allerdings von 46,8 Punkten ausgegangen. Die Zahl der offenen Stellen in den USA ist ebenfalls auf das niedrigste Niveau seit über zwei Jahren gefallen. Ein eingetrübtes Bild lieferte auch die chinesische Industrie.

"Es ist zwar nichts, was nicht mit dem übereinstimmt, was wir schon seit einigen Monaten beobachten", sagte Tom O'Hara, Portfoliomanager bei der Investmentgesellschaft Janus Henderson. "Was die Anleger allerdings nervös macht, ist das Rätselraten, wann der Rückgang der Industrietätigkeit die Talsohle erreicht."

Auch die uneinheitlich ausgefallenen Bilanzen und Prognosen hielten die Investoren auf Trab. "Was wir bislang gesehen haben, ist, dass die meisten Unternehmen die Gewinnerwartungen übertroffen haben. Wenn man allerdings an der Oberfläche kratzt, findet man die zugrundeliegende Erwartung, dass diese Gewinne sinken werden", sagte Mike Olsen, Portfoliomanager beim Vermögensverwalter Motley Fool.

Uber-Aktie muss Einbußen hinnehmen

Uber
Uber 82,69

So belastete ein enttäuschender Quartalsbericht die Aktie von Uber. Die Papiere des US-Fahrdienstes bröckelten um fast sechs Prozent ab. Das Unternehmen hat im zweiten Quartal zwar zum ersten Mal einen Gewinn erzielt. Der Umsatz fiel mit 9,23 Milliarden Dollar allerdings unter den Analystenerwartungen aus. Die Experten sind im Schnitt von 9,33 Milliarden Dollar ausgegangen. Eine Prognosesenkung setzte auch JetBlue Airways zu. Die Aktie der Fluggesellschaft brach mehr als acht Prozent ein.

Gefragt nach Zahlen waren dagegen Caterpillar, die um über acht Prozent zulegten. Höhere Infrastrukturausgaben in den USA haben die Nachfrage nach den Produkten des US-Baumaschinenherstellers im zweiten Quartal angekurbelt. Die schwachen Konjunkturdaten drückten unterdessen die US-notierten Aktien chinesischer Unternehmen. Die Titel von Firmen wie Bilibili, JD.Com, Baidu, Nio und Tencent verloren zwischen 1,8 und 6,6 Prozent.

Auszeit für Ölpreis

Der Ölpreis legte nach den jüngsten starken Gewinnen eine Verschnaufpause ein. Die Nordsee-Rohölsorte Brent und die leichte US-Sorte WTI lagen jeweils leicht im Minus bei 85,17 beziehungsweise 81,62 Dollar pro Barrel (159 Liter). Die Experten sprachen von einer kurzfristigen Korrektur. Es sei seit Monaten vorhergesagt worden, dass die globale Ölnachfrage in der zweiten Hälfte des Jahres steigen wird, sagte Analyst Tamas Varga vom Ölmakler PVM.

Rezessionssorgen hätten die Anleger zwar Anfang des Jahres vorsichtiger werden lassen. "Dann kam der Juli, und die Stimmung änderte sich schlagartig." Grund sei die Erwartung, dass die voraussichtliche Zinspause der großen Notenbanken eine Rezession in den großen Volkswirtschaften vermeiden lässt.

Die Aussicht auf eine "weiche Landung" der US-Wirtschaft hielt unterdessen einen Deckel auf dem Goldpreis. Das gelbe Metall verbilligte sich um gut ein Prozent auf 1943 Dollar je Feinunze. "Denn nur im Falle einer Rezession dürfte die US-Notenbank Fed wohl ihre Zinsen in absehbarer Zeit deutlicher senken, was Gold zugutekommen würde", sagte Commerzbank-Rohstoffexpertin Thu Lan Nguyen. Bei hohen Leitzinsen investieren Marktteilnehmer eher in sichere, aber verzinste Anlagen, anstatt Gold zu kaufen, worauf es keine Zinsen gibt.

Quelle: ntv.de, mdi/rts

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