Wirtschaft

Russland-Währung erneut im Minus Auch Zinserhöhung stoppt Rubel-Talfahrt nicht

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Obwohl der Verfall der Währung zunächst gestoppt werden konnte, waren sich Analysten weitgehend einig, dass die Zinserhöhung keine dauerhaften Auswirkungen haben dürfte.

Obwohl der Verfall der Währung zunächst gestoppt werden konnte, waren sich Analysten weitgehend einig, dass die Zinserhöhung keine dauerhaften Auswirkungen haben dürfte.

(Foto: picture alliance/dpa)

Um die Abwertung des Rubel zu stoppen, hat die russische Notenbank den Leitzins kräftig angehoben. Die Talfahrt der Landeswährung geht trotzdem weiter. Auch die Ankündigung, dass es im September einen weiteren Zinsschritt geben könnte, löst zunächst keine Kursreaktion aus.

Trotz der kräftigen Zinserhöhung durch die russische Zentralbank geht die Talfahrt des Rubels weiter. Die russische Währung verlor am Nachmittag 0,4 Prozent auf 98,02 gegenüber dem US-Dollar. In Erwartung des Entscheids der Bank Rossii hatte der Rubel am früheren Morgen bis zu 5,2 Prozent auf 92,60 zum Dollar zugenommen, baute die Kursgewinne nach der Mitteilung allerdings allmählich ab. Die Mitteilung, dass es im September einen weiteren Zinsschritt geben könnte, löste zunächst keine Kursreaktion aus.

US-Dollar / Rubel
US-Dollar / Rubel 83,08

Die Währungshüter um Notenbank-Chefin Elwira Nabiullina hatten in einer Krisensitzung beschlossen, den Schlüsselzins auf 12,00 Prozent von 8,50 Prozent zu erhöhen. Sie reagierten mit dem strafferen Kurs auf den Verfall der Landeswährung, die zu Wochenbeginn zum Dollar zwischenzeitlich auf den tiefsten Stand seit fast 17 Monaten abgerutscht war. Sie reagierten mit dem strafferen Kurs auf den Verfall der russischen Währung, die zu Wochenbeginn zum Dollar zwischenzeitlich auf den tiefsten Stand seit fast 17 Monaten abgerutscht war.

Hintergrund sind die westlichen Sanktionen gegen Russland, die zusehends auf der Handelsbilanz lasten. Zudem werden immer größere Summen in das Militärbudget für den Ukraine-Krieg gesteckt, den die Regierung in Moskau als militärische Spezialoperation bezeichnet.

Obwohl der Verfall der Währung zunächst gestoppt werden konnte, waren sich Analysten weitgehend einig, dass die Zinserhöhung keine dauerhaften Auswirkungen haben dürfte. "Solange der Krieg andauert, wird es für Russland, die russische Wirtschaft und den Rubel nur noch schlimmer", sagte Timothy Ash von Bluebay Asset Management. Eine Erhöhung der Leitzinsen sei keine durchgreifende Lösung. Dadurch könne zwar vorübergehend das Tempo der Abwertung des Rubels verringert werden. Doch gehe dies voraussichtlich auf Kosten des Wirtschaftswachstums.

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Zuletzt war es zu Unstimmigkeiten zwischen dem Kreml und der Notenbank gekommen. Maxim Oreschkin, der Wirtschaftsberater von Präsident Wladimir Putin, hatte kritisiert, dass die Hauptursache für die Schwächung des Rubel und die Beschleunigung der Inflation die lockere Geldpolitik sei. Der Kreml wolle einen starken Rubel sehen und erwarte eine baldige Normalisierung.

Die Notenbank hatte indes die Ansicht vertreten, Zinsschritte hätten keinen direkten Einfluss auf den Wechselkurs. Der Vizechef der Zentralbank, Alexej Sabotkin, erklärte dazu, die wachsende Nachfrage nach Importen, gepaart mit der gedämpften Exportentwicklung, setzten den Rubel unter Druck.

Quelle: ntv.de, jki/rts

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