Preisanstiege in Großstädten Auf dem Immobilienmarkt zeichnet sich Ende der Flaute ab
02.04.2024, 15:06 Uhr Artikel anhören
In allen Metropolen, mit Ausnahme von Berlin, wurden demnach Preisanstiege verzeichnet.
(Foto: IMAGO/Westend61)
Zwei Jahre lang sorgen die Zinserhöhungen für eine sinkende Nachfrage auf dem Immobilienmarkt. Die Kaufpreise fallen. Nun zeichnet sich eine Wende ab.
Am deutschen Immobilienmarkt hat sich im ersten Quartal angesichts sinkender Bauzinsen und niedrigerer Immobilienpreise die Stimmung gedreht. Die Angebotspreise stiegen laut einer Untersuchung des Immobilienportals Immowelt in 14 der 15 größten Städte nach 2 Jahren Flaute. Im Durchschnitt lag der Preiszuwachs bei 1,9 Prozent. Bereits im Vorquartal hatten sich die Kaufpreise in 11 von 15 Städten erhöht, allerdings nur um durchschnittlich 1,3 Prozent.
"Nach zwei Jahren Flaute verdichten sich die Anzeichen, dass die Trendwende am Immobilienmarkt erreicht sein könnte. Hauptgrund ist, dass das Interesse am Immobilienkauf allmählich zurückkehrt", sagte Immowelt-Geschäftsführer Felix Kusch. "Neben den zum Teil deutlich gesunkenen Kaufpreisen spielt der erste kleine Zinsrückgang nach dem rapiden Anstieg eine bedeutende Rolle. Sollten die Zinsen im Laufe des Jahres weiter sinken, dürfte das die Nachfrage zusätzlich befeuern." Er rechnet damit, dass sich der Trend aus dem 1. Quartal auch in den kommenden Monaten in den Städten mit mehr als 500.000 Einwohnern fortsetzen wird.
In allen Metropolen, mit Ausnahme von Berlin, wurden demnach Preisanstiege verzeichnet. Während in Dortmund im ersten Quartal die Preise um 2,8 Prozent, in Köln um 2,7, in München um 2,4 und in Hamburg um 1,5 Prozent stiegen, fielen sie in Berlin um 1,0 Prozent.
Gesunkene Zinsen als wichtiger Treiber
In Frankfurt am Main hat das veränderte Zinsumfeld in den letzten zwei Jahren zu einem deutlichen Absacken der Preise (-16,5 Prozent) geführt. Doch nun ist laut Immowelt der mittlere Quadratmeterpreis das zweite Quartal in Folge wieder gestiegen: Nach noch moderaten 0,4 Prozent Anstieg im Vorquartal kletterte das Niveau in den ersten drei Monaten 2024 um 2,0 Prozent auf 5205 Euro.
"Ein wichtiger Treiber für die verbesserte Leistbarkeit sind die zuletzt gesunkenen Zinsen", so das Immobilienportal. Im vergangenen Jahr habe der durchschnittliche Zinssatz für ein Baudarlehen mit zehnjähriger Sollzinsbindung bei 4,2 Prozent gelegen. Bis März sank der Durchschnittszins aber auf 3,6 Prozent.
"Gepaart mit den über die vergangenen zwei Jahre gesunkenen Kaufpreisen hat dies dazu geführt, dass die monatlichen Kosten für die Darlehensrückzahlung spürbar zurückgegangen sind - je nach Stadt um mehrere hundert Euro", erklärte Immowelt.
Quelle: ntv.de, mba/DJ