Wirtschaft

Firma fertigt Sonartechnik Aus für U-Boot-Deal trifft Thyssen-Tochter

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Die Thyssenkrupp-Tochter Atlas Elektronik hat ihren Hauptsitz in Bremen.

(Foto: REUTERS)

Das neue Sicherheitsbündnis zwischen den USA, Großbritannien und Australien sorgt für außenpolitische Spannungen. Diese wiederum haben wirtschaftliche Konsequenzen: Weil Australien ein U-Boot-Geschäft mit Frankreich platzen lässt, geht das deutsche Unternehmen Atlas Elektronik leer aus.

Von dem geplatzten U-Boot-Geschäft zwischen Frankreich und Australien ist nach Angaben aus dem Europaparlament auch eine Tochter des deutschen Rüstungskonzerns Thyssenkrupp betroffen. Der Vorsitzende des Ausschusses für internationale Handelspolitik, Bernd Lange, sagte, die Aufkündigung des milliardenschweren Deals habe "Konsequenzen für ein deutsches Unternehmen: die Thyssenkrupp-Tochter Atlas Elektronik".

ThyssenKrupp
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Die Firma mit Hauptsitz in Bremen sollte Sonartechnik für die U-Boote liefern, so Lange. Das geplatzte Geschäft sei deshalb "nicht nur eine sicherheitspolitische Frage, sondern auch eine industriepolitische". Wegen des Vertragsbruchs würden für Australien nun gegebenenfalls Konventionalstrafen fällig.

Lange fürchtet darüber hinaus Auswirkungen für das geplante Freihandelsabkommen zwischen der EU und Australien. "Bis zu den französischen Wahlen wird das nichts mehr geben", sagte der SPD-Europaparlamentarier. In Frankreich finden im April Präsidentschaftswahlen statt. Ob sich wegen des geplatzten U-Boot-Geschäfts die für Oktober geplante nächste Runde der Freihandelsgespräche mit Australien halten lässt, prüft die EU-Kommission nach eigenen Angaben noch.

Hintergrund des ungewöhnlich heftigen Streits unter Verbündeten ist die Gründung eines neuen Sicherheitsbündnisses für den Indopazifik zwischen den USA, Großbritannien und Australien. Dieses veranlasste die australische Regierung, ein milliardenschweres U-Boot-Geschäft mit Frankreich platzen zu lassen und stattdessen US-Atom-U-Boote anzuschaffen. Die Regierung in Paris ist höchst erbost über die Ankündigung des neuen Indopazifik-Bundes.

Über die außenpolitischen Konsequenzen des sogenannten AUKUS-Bündnisses wollten die EU-Außenminister nach Angaben eines EU-Sprechers gegen Mitternacht am Rande der UN-Generalversammlung in New York beraten. Die EU war über AUKUS von den Verbündeten nach eigenen Angaben "weder konsultiert noch informiert worden".

Quelle: ntv.de, mbe/AFP

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