Wirtschaft

Streit um A1 Autobahnbetreiber verklagt Bundesregierung

Der private Autobahnbetreiber A1 Mobil hatte fest mit den Erlösen aus der Lkw-Maut gerechnet.

Der private Autobahnbetreiber A1 Mobil hatte fest mit den Erlösen aus der Lkw-Maut gerechnet.

(Foto: picture alliance / Ingo Wagner/d)

Die Autobahn ausgebaut, die Kosten zu hoch: Die Betreibergesellschaft A1 Mobil verklagt den Bund und fordert finanziellen Zuschuss. Offenbar steht das Unternehmen kurz vor der Pleite.

Die für den Ausbau der Autobahn zwischen Hamburg und Bremen zuständige Betreibergesellschaft A1 Mobil klagt gegen die Bundesrepublik. "Zu den Inhalten wollen wir uns mit Blick auf das laufende Verfahren nicht äußern", teilte das Betreiberkonsortium mit. Es gebe Meinungsunterschiede mit der öffentlichen Hand. 

Die privaten Investoren der A1 Mobil hatten in einer sogenannten "Öffentlichen Privaten Partnerschaft" von 2008 bis 2012 ein Teilstück der A1 auf sechs Spuren ausgebaut. Das Projekt galt lange als Vorzeigevorhaben. Doch die erhofften Einnahmen sollen hinter den Erwartungen zurückgeblieben sein. So blieben dem Bericht der "Süddeutschen Zeitung" zufolge geplante Erlöse aus der Lkw-Maut aus. Sie sollten demnach dem privaten Konsortium im Gegenzug für die Baukosten von einer halben Milliarde Euro zufließen.

In einem Brief an das Bundesverkehrsministerium warnt das Unternehmen vor einer "existenzbedrohenden Situation". Schieße der Bund kein Geld zu, so könnte in wenigen Monaten das Aus für die A1 Mobil folgen, hieß es weiter. Dabei soll es laut SZ-Berichten um 640 Millionen Euro gehen. Die Zeitung berichtet weiter, das Verkehrsministerium lehne Zahlungen ab und sehe das Risiko beim privaten Investor. Ein bestehendes Schlichtungsverfahren drohe zu scheitern. Ende des Jahres läuft ein Stillhalteabkommen mit Banken aus, bis Ende September wollen Gläubiger Klarheit haben. Die A1 Mobil müsse klagen, wenn sie keine Insolvenz hinnehmen wolle, heißt es in einer internen Rechtsposition.

Quelle: ntv.de, bra/dpa

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