Frauen im Schnitt besser bezahlt Azubis im Gesundheitswesen verdienten am meisten
19.04.2023, 12:18 Uhr Artikel anhören
Seit 2020 gilt für neu abgeschlossene Ausbildungsverträge eine Mindestausbildungsvergütung.
(Foto: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild)
Azubi-Gehälter in Deutschland unterscheiden sich je nach Beruf um teils mehrere Hundert Euro. Doch auch die Betriebsgröße spielt eine Rolle. Im Schnitt wird ein Ausbildungsplatz mit 1057 Euro im Monat vergütet. Besonders wenig verdienen Lehrlinge in künstlerischen Berufen.
Auszubildende in Deutschland haben im vergangenen Jahr im Schnitt 1057 Euro brutto im Monat verdient. Bei Frauen lag der Verdienst mit 1101 Euro etwas höher als bei Männern (1022 Euro), wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Neben dem Beruf hänge die Höhe der Vergütung auch von der Größe des Ausbildungsunternehmens ab.
So zahlten Unternehmen mit weniger als zehn Beschäftigten ein durchschnittliches Bruttomonatsgehalt von 828 Euro. Auszubildende in Betrieben mit 50 bis 99 Beschäftigten bekamen 944 Euro. Unternehmen mit mindestens 1000 Beschäftigten zahlten sogar 1253 Euro.
Überdurchschnittlich viel verdienten Azubis den Angaben zufolge in Gesundheits- und Pflegeberufen: Ihr Monatsverdienst lag im Schnitt bei 1139 Euro brutto. Ausbildungen in Luft- und Schifffahrtberufen, wie etwa zum Fluglotsen oder zum Schiffbauer, wurden mit 1054 und 1051 Euro ebenfalls hoch vergütet. Im Handwerk verdienten Auszubildende 901 Euro.
Viele Auszubildende wohnen noch bei ihren Eltern
"Die geringste Vergütung erhielten im Jahr 2022 Auszubildende in Künstlerberufen", hieß es. Azubis in Bereichen wie beispielsweise Musik, Fotografie oder Grafikdesign kamen auf einen monatlichen Bruttoverdienst von durchschnittlich 783 Euro.
Seit 2020 gilt für neu abgeschlossene Ausbildungsverträge in Unternehmen ohne Tarifvertrag eine Mindestausbildungsvergütung, die jährlich angepasst wird. Azubis, die ihre Ausbildung im vergangenen Jahr begonnen haben, erhielten im ersten Jahr eine Vergütung von mindestens 585 Euro brutto im Monat. Bei Ausbildungsbeginn in diesem Jahr sind es monatlich mindestens 620 Euro.
Viele Auszubildende wohnen während ihrer Ausbildung noch im Haushalt der Eltern. "Finanzielle Gründe dürften bei dieser Entscheidung auch eine Rolle spielen", so das Bundesamt. Nach Erstergebnissen des Mikrozensus 2022 lebten gut zwei Drittel der rund 1,5 Millionen Auszubildenden, die eine Ausbildungsvergütung erhielten, noch im Elternhaus. Zwischen den Geschlechtern zeigen sich dabei deutliche Unterschiede: Knapp drei Viertel (73 Prozent) der männlichen Auszubildenden wohnten während ihrer Ausbildungszeit noch im elterlichen Haushalt, bei den weiblichen Auszubildenden waren es 59 Prozent.
Quelle: ntv.de, lar/rts