Wirtschaft

Keine Erholung in Sicht BASF kappt die Prognose

00:00
Diese Audioversion wurde künstlich generiert. Mehr Infos
Die erhoffte Belebung der Geschäfte im zweiten Halbjahr bleibt für die Branche aus.

Die erhoffte Belebung der Geschäfte im zweiten Halbjahr bleibt für die Branche aus.

(Foto: picture alliance/dpa)

Die Nachfrage wird nicht weiter sinken. Das ist für BASF aber schon die einzige gute Nachricht. Die bislang angenommene Erholung bleibt wohl aus. Vor allem bei den Konsumgütern sieht es mau aus. In der Folge muss zur Jahresmitte auch der Branchenriese seine Ziele aufgeben.

Die Serie schlechter Nachrichten aus der Chemieindustrie setzt sich fort: Nach den Spezialchemieunternehmen Lanxess, Evonik und Clariant muss auch Branchenprimus BASF nach einem schwachen zweiten Quartal Abstriche bei seinen Jahreszielen machen. Für 2023 rechnet der weltgrößte Chemiekonzern nur noch mit einem Umsatz zwischen 73 Milliarden und 76 Milliarden Euro sowie einem bereinigten operativen Ergebnis (Ebit) zwischen 4,0 Milliarden und 4,4 Milliarden Euro, wie der DAX-Konzern mitteilte.

BASF
BASF 43,81

Bislang hatte das Ludwigshafener Unternehmen mit einem Ebit-Rückgang von 6,9 Milliarden im vergangenen Jahr auf 4,8 Milliarden bis 5,4 Milliarden Euro sowie Einnahmen zwischen 84 Milliarden und 87 Milliarden.

Die Unternehmen der Branchen haben vor allem mit einer schwachen Nachfrage und konjunkturellem Gegenwind zu kämpfen. Die von vielen Konzernen erwartete Erholung im zweiten Halbjahr scheint auszubleiben, vor allem in China. Zahlreiche Analysten hatten deshalb bereits damit gerechnet, dass auch BASF seine Prognosen senken muss. Dem Unternehmen hatten sie für dieses Jahr zuletzt einen Umsatz von im Schnitt 79,8 Millionen Euro sowie ein bereinigtes operatives Ergebnis von knapp 4,9 Milliarden zugetraut.

Ergebnis halbiert sich

BASF erklärte, für das zweite Halbjahr weltweit zwar keine weitere Abschwächung der Nachfrage zu erwarten. Die Lagerbestände an Chemierohstoffen bei den Kunden seien bereits stark abgebaut worden. Da die Nachfrage nach Konsumgütern aber schwächer ausfallen werde als bislang gedacht, dürfte die Erholung nur zaghaft ausfallen. "Damit werden auch die Margen unter Druck bleiben."

Mehr zum Thema

Zwischen April und Ende Juni brach den weiteren Angaben zufolge das Ebit von BASF nach vorläufigen Zahlen auf eine Milliarde Euro ein, nachdem der Konzern im Vorjahreszeitraum operativ noch 2,3 Milliarden Euro verdient hatte. Die Einnahmen sackten wegen deutlich niedrigerer Preise und Mengen um ein Viertel auf 17,3 Milliarden Euro und lag damit um fast zwei Milliarden Euro unter den Analystenschätzungen.

Auch der Verband der chemischen Industrie VCI hatte sich zuletzt wenig optimistisch für die wirtschaftliche Entwicklung gezeigt. Die Produktion liege auf sehr niedrigem Niveau, der Branchenumsatz sei seit Monaten rückläufig, und der Auftragsmangel mache den Unternehmen zu schaffen. Der Verband werde deshalb seine Prognose aus dem Frühjahr revidieren, hatte VCI-Hauptgeschäftsführer Wolfgang Große Entrup angekündigt. Bei der Halbjahres-Pressekonferenz am 21. Juli will der VCI seine neuen Prognosen zur Entwicklung der Branche vorlegen.

Quelle: ntv.de, jwu/rts

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen