Wirtschaft

Trotz gesunkener Verkaufszahlen BMW überrascht Analysten mit Rekordgewinn

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Der Vorsteuergewinn von BMW schnellte im vergangenen Jahr um 46,4 Prozent auf 23,5 Milliarden Euro nach oben. 

(Foto: dpa)

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Noch bevor die Geschäftszahlen bekannt werden, gibt sich BMW optimistisch: Der deutsche Autohersteller rechnet mit einem "deutlichen Anstieg" des Gewinns. Das tritt tatsächlich ein und übertrifft sogar die Erwartungen der Analysten. Ein wichtiger Baustein für den Erfolg: das China-Geschäft.

Der Autobauer BMW hat im vergangenen Jahr einen Rekordgewinn von 18,6 Milliarden Euro erwirtschaftet. Das war fast die Hälfte mehr als im Vorjahr, wie der Konzern in München mitteilte. Die Erlöse legten 2022 um 28,2 Prozent auf 142,6 Milliarden Euro zu, der Vorsteuergewinn schnellte um 46,4 Prozent auf 23,5 Milliarden Euro nach oben.

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Von Refinitiv befragte Analysten hatten mit Umsätzen von 141,6 Milliarden Euro und einem Vorsteuergewinn von 22,4 Milliarden Euro gerechnet. BMW selbst hatte einen "deutlichen Anstieg" beim Gewinn und eine Gewinnmarge im Autogeschäft zwischen 7 und 9 Prozent vorhergesagt. Mit 8,6 Prozent lag die Marge am oberen Ende der Spanne - verglichen mit dem Vorjahr entspricht das aber einem Rückgang um 1,7 Prozentpunkte.

Der Konzern hatte vergangenes Jahr die Mehrheit am chinesischen Gemeinschaftsunternehmen BMW Brilliance Automotive (BBA) übernommen - allein die Neubewertung der schon zuvor gehaltenen BBA-Anteile trug als Sonderertrag 7,7 Milliarden Euro oder rund ein Drittel zum Vorsteuerergebnis von 23,5 Milliarden Euro bei.

Die Integration des chinesischen Joint-Ventures in das Automobilgeschäft hebe die Geschäftstätigkeit auf ein neues Niveau, sagte der scheidende Finanzchef Nicolas Peter. "Mit einem starken Produktportfolio in den großen Weltregionen sind wir sehr gut unterwegs und werden dieses Jahr insbesondere von der Nachfrage nach unseren elektrifizierten Fahrzeugen und den höherklassigen Modellen weiterhin profitieren."

Aktien geben zwischenzeitlich nach

BMW hatte wegen fehlender Halbleiter und mangelnder Kabelbäume aus der Ukraine 2022 zwar nur 2,4 Millionen Autos verkauft - rund 100.000 weniger als im Vorjahr. Aber der Autobauer profitierte von einem hohen Anteil teurer Modelle, von höheren Preisen für Neuwagen und für Leasingsrückläufer am Gebrauchtwagenmarkt sowie einem schwachen Euro.

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An der Börse gaben die BMW-Aktien nach Vorlage der Zahlen zwischenzeitlich bis zu 3,7 Prozent auf 97,25 Euro nach, grenzten später ihre Verluste aber wieder ein. Die Dividende soll auf 8,50 Euro je Anteil steigen und damit weiter knapp ein Drittel des Gewinns an die Aktionäre ausgeschüttet werden. Der Zielkorridor für die Ausschüttungsquote liegt bei 30 bis 40 Prozent des Jahresüberschusses.

Finanzchef Peter verlässt unterdessen BMW und geht im Mai in den Ruhestand. Sein Nachfolger soll Walter Mertl werden, der derzeit das Controlling bei dem Autobauer verantwortet. Mertl arbeitet seit 1998 für BMW und war in unterschiedlichen Positionen im Finanz- und Vertriebsressort tätig.

Quelle: ntv.de, fzö/dpa/rts

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