Ersatz für Apple, BMW, Mercedes Chinesische Marken breiten sich in Russland aus
26.02.2023, 17:26 Uhr
Statt Smartphones von Apple und Samsung gibt es in Russland nun vor allem chinesische Ware zu kaufen.
(Foto: picture alliance/dpa/TASS)
Der Ukraine-Krieg veranlasst westliche Marken zum Rückzug aus Russland. Die Lücke füllt China: Smartphones aus der Volksrepublik haben mittlerweile den Markt erobert. Auch bei Autos sind chinesische Neuwagen immer beliebter - BMW und Mercedes hingegen verschwinden.
Chinesische Smartphone-Anbieter haben in Russland nach Berechnungen von Marktforschern den Platz von Samsung und Apple eingenommen. Die beiden größten Hersteller verließen den Markt im vergangenen Jahr nach dem Überfall russischer Truppen auf die Ukraine. Chinesische Marken kamen zum Jahreswechsel auf rund 95 Prozent des Marktes, berichtete der Sender CNN unter Berufung auf Zahlen der Analysefirma Counterpoint Research.
Größter Anbieter sei Xiaomi mit mehr als 50 Prozent. Chinesische Smartphones waren schon vor dem Krieg in Russland populär. Counterpoint schätzte ihren Anteil Ende 2021 auf rund 40 Prozent. Samsung mit seinen verschiedenen Modellen und Apple mit den iPhones kamen demnach aber zusammen auf rund 53 Prozent des Marktes. Jetzt sei die Nummer 2 nach Xiaomi die Firma Realme.
Eine ähnliche Geschichte spielt sich laut dem CNN-Bericht auch auf Russlands Straßen ab. Im Jahr 2022 stiegen die chinesischen Autohersteller Chery und Great Wall Motor unter die zehn meistverkauften in Russland auf. Unterdessen verschwanden die deutschen Automarken BMW und Mercedes, heißt es unter Verweis auf Daten von S&P Global Mobility. Die Zahl der in Russland verkauften chinesischen Neuwagen stieg laut der Analyse-Firma Autostat auf einen neuen Rekord von 121.800 Fahrzeugen, obwohl der russische Markt insgesamt von einem Einbruch erschüttert wurde.
Auch russische Marken profitieren vom Rückzug des Westens: Der bereits vor dem Krieg beliebteste russische Autohersteller Lada konnte laut S&P-Daten seinen Marktanteil von etwa 22 auf 28 Prozent im Jahr 2022 steigern, berichtete CNN. Renault hatte im Mai seine Mehrheitsbeteiligung an Lada verkauft.
Quelle: ntv.de, kst/dpa