Bosch bremst Absatz daheim BMW weltweit gefragt wie nie
12.07.2017, 11:15 Uhr
Bei BMW surren die Bänder und Maschinen - meistens jedenfalls.
(Foto: picture alliance / BMW/dpa)
Noch nie hat der Autohersteller BMW in den ersten sechs Monaten eine Million Pkw der Kernmarke an die Kunden übergeben. Auch die anderen Marken verbuchen Rekorde. Sorgen bereitet derzeit nur ein Zulieferer.
BMW hat im ersten Halbjahr 2017 so viele Autos und Motorräder verkauft wie noch nie in den ersten sechs Monaten eines Jahres. "Im Laufe dieses Jahres haben wir bereits über eine Million BMW Fahrzeuge verkauft. Das ist ein neuer Rekord für ein erstes Halbjahr", sagte Vorstandsmitglied Ian Robertson. Von ihren drei wichtigsten Premiummarken BMW, Mini und Rolls-Royce setzte die Konzerngruppe 1,22 Millionen Autos ab, fünf Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.
Die Marke BMW übersprang demnach so früh wie noch nie zuvor die Schwelle von einer Million verkaufter Fahrzeuge. Weltweit wurden im ersten Halbjahr 1,04 MillionenAutos an die Kunden übergeben, 5,2 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Die Zahl der ausgelieferten E-Autos aus dem Hause BMW stieg im ersten Halbjahr auf 42.573 - ein Plus von fast 80 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Im Juni indes ist der Absatz bei BMW in Deutschland durch das Lieferproblem von Bosch eingebrochen. Der Autobauer verkaufte am Heimatmarkt im vergangenen Monat 16,5 Prozent weniger als im Vorjahr. Das habe vor allem am Produktionsausfall in Folge fehlender Teile von Bosch gelegen, erklärte eine Sprecherin. Ein italienischer Subunternehmer von Bosch konnte keine Gussteile für Lenkgetriebe mehr liefern. BMW kostete das nach Worten von Produktionsvorstand Markus Duesmann einen mittleren zweistelligen Millionenbetrag. Der Autobauer verhandle mit Bosch deshalb über Schadenersatz, hatte er dem "Handelsblatt" gesagt.
Die Marke Mini schloss das erste Halbjahr nach Konzernangaben derweil ebenfalls mit einem Absatzrekord ab: Von Januar bis Juni wurden 3,6 Prozent mehr Minis verkauft. Zu guter Letzt feiert auch die Motorradsparte einen Rekordabsatz. Insgesamt verkaufte BMW in den ersten sechs Monaten dieses Jahres knapp 88.400 Motorräder und Maxi-Scooter - 9,5 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.
Wichtigster Absatzmarkt für BMW war im ersten Halbjahr Europa, dicht gefolgt von Asien. Am stärksten stieg der Absatz in China mit 18,4 Prozent. Konkurrent Audi dagegen hatte auf dem wichtigsten Automarkt der Welt Streit mit seinen Händlern - der Absatz der Ingolstädter VW-Tochter sank deshalb im ersten Halbjahr um fast fünf Prozent auf 900.000 Autos.
Quelle: ntv.de, jwu/rts/AFP/dpa