Wirtschaft

Autoabsatz bricht deutlich ein BMW will Atemschutzmasken herstellen

BMW passt seine Produktion der derzeitigen Nachfrage an.

BMW passt seine Produktion der derzeitigen Nachfrage an.

(Foto: picture alliance/dpa)

Ungewöhnliche Zeiten erfordern ungewöhnliche Maßnahmen: BMW zieht angesichts der Corona-Krise in Erwägung, Schutzmasken in Eigenregie zu produzieren. Das eigentliche Kerngeschäft des deutschen Autobauers läuft derzeit gar nicht rund.

BMW will nach eigenen Angaben bei der Eindämmung der Corona-Pandemie helfen: Man prüfe aktuell, ob die Produktion medizinischer Schutzmasken möglich sei, teilte das Unternehmen mit. Darüber hinaus werde gemeinsam mit Lieferanten weltweit "an der kurzfristigen Beschaffung von notwendigen Atemschutzmasken und weiterer medizinischer Ausrüstung" gearbeitet; schon jetzt werde entsprechendes Material "an soziale und öffentliche Einrichtungen" gespendet.

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Außerdem stellt BMW den Mitarbeitern solcher Einrichtungen nach eigenen Angaben Fahrzeuge bereit. Das Ziel sei, "die Mobilität von Helfern und Berufstätigen im Gesundheitssektor zu ermöglichen".

Der Autobauer leidet unter den wirtschaftlichen Folgen der Pandemie: Von Januar bis Ende März verkaufte das Unternehmen 20,6 Prozent weniger Autos als im ersten Quartal des vergangenen Jahres. Die Ausbreitung des Coronavirus habe im Februar den Absatz in China einbrechen lassen, im März seien die Folgen in Europa und den USA deutlich spürbar, teilte der Konzern in München mit. "In Europa sind derzeit aufgrund des Coronavirus rund 80 Prozent aller Händlerbetriebe geschlossen, in den USA sind es circa 70 Prozent." In den BMW-Werken in Europa und Nordamerika steht die Produktion.

Der Konzern passe sein Produktionsvolumen flexibel der Nachfrage an, sagte Vertriebsvorstand Pieter Nota. "In China sehen wir mit einem starken Auftragseingang die ersten Anzeichen einer Erholung." Wichtig sei jetzt vor allem, die Gesundheit der Mitarbeiter, die Liquidität und den langfristigen Erfolg des Unternehmens zu sichern. Im ersten Quartal verkaufte der Konzern nur noch 477.111 Autos der Marken BMW, Mini und Rolls-Royce. In China brachen die Verkaufszahlen um 31 Prozent ein, in Europa um 18 Prozent und in den USA um 17 Prozent.

Viele Werke bleiben geschlossen

Vor diesem Hintergrund gab BMW bekannt, den Produktionsstopp in seinen Werken in Europa und Nordamerika bis Ende April zu verlängern. Es sei "mit einem weiteren Rückgang der Nachfrage auf den weltweiten Automobilmärkten" zu rechnen. Weil die Autohäuser geschlossen seien, "wird es noch länger dauern, bis die Märkte sich wieder erholen". BMW hatte seine Werke in Europa, Südafrika und Mexiko bereits Mitte März herunterfahren, das Werk Spartanburg in den USA folgte Ende März. In diesen Werken werde im April kein Auto und kein Motorrad gebaut, sagte ein Sprecher. Am größten BMW-Standort Shenyang in China laufen die Bänder seit Mitte Februar wieder.

In Deutschland sind rund 20.000 BMW-Mitarbeiter in Kurzarbeit. Mehrere tausend Mitarbeiter nutzten den Produktionsstopp aber für Umbauten in den Werken, teilte der Konzern mit. In München und Dingolfing werden die Bänder für den Anlauf der Elektroautos i4 und iNext im kommenden Jahr vorbereitet. In Landshut und Wackersdorf läuft die Komponentenfertigung weiter. Das Motorenwerk im österreichischen Steyr, das Motoren auch für China baut, soll nach derzeitigem Plan bereits am 18. April wieder in Betrieb gehen.

Quelle: ntv.de, fzö/AFP/dpa

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