Keine weiteren HypothekenkrediteBafin greift wegen Mängeln bei N26-Bank ein

Die Berliner Onlinebank N26 steht wegen schlechter Geldwäsche- und Risikoprävention in der Kritik. Mehrere Millionen Euro musste das Unternehmen bereits zahlen. Nun ordnet die Bafin die Einsetzung eines Sonderbeauftragten an, der die Geschäftsorganisation überwachen soll.
Die Finanzaufsicht Bafin greift wegen gravierender Mängel bei der Online-Bank N26 durch. Die Behörde hat ein umfassendes Maßnahmenpaket gegen das Institut angeordnet, um eine ordnungsgemäße Geschäftsorganisation sicherzustellen. Dazu zählen die Einsetzung eines Sonderbeauftragten und zusätzliche Eigenmittelanforderungen. Zudem darf die Bank in den Niederlanden kein Neugeschäft mehr mit Hypothekenkrediten betreiben, wie die Bafin mitteilte.
Grund für die Anordnungen sind die Ergebnisse einer Sonderprüfung aus dem Jahr 2024 sowie der Prüfung des Jahresabschlusses für dasselbe Jahr. Dabei habe die Aufsicht gravierende Mängel insbesondere im Risiko- und Beschwerdemanagement sowie in der Organisation des Kreditgeschäfts festgestellt. Das Institut habe damit gegen die Vorgaben des Kreditwesengesetzes verstoßen. Darüber hinaus untersagte die Bafin die Verbriefung von Forderungen aus dem Hypothekengeschäft. Die Anordnungen sind bereits rechtskräftig.
Das Berliner Unternehmen erklärte, man stehe "in einem engen und konstruktiven Austausch mit den Aufsichtsbehörden sowie dem bestellten Sonderbeauftragten". N26 werde die Umsetzung der Maßnahmen in den kommenden Monaten aktiv vorantreiben. Dazu zählten Anpassungen der Governance-Struktur sowie der Prozesse und Kontrollmechanismen. Alle relevanten Bereiche arbeiteten seit Anfang 2025 an einer zügigen Umsetzung.
Die Online-Bank steht seit längerem wegen Defiziten in der Geldwäscheprävention und im Risikomanagement in der Kritik der Aufsicht. Der Druck der Bafin hatte im August bereits zu einem Umbau an der Führungsspitze geführt: Mitgründer Valentin Stalf kündigte damals seinen Rückzug aus dem Vorstand an. Zuvor hatte die Finanzaufsicht die Aufnahme von Neukunden bei N26 begrenzt und wegen verspätet gemeldeter Geldwäsche-Verdachtsfälle ein Bußgeld von 9,2 Millionen Euro verhängt.