Wirtschaft

Großer Bedarf an Wohnungen Baubranche in Deutschland boomt

Die bisher eingegangenen Aufträge reichen für die kommenden 3,8 Monate.

Die bisher eingegangenen Aufträge reichen für die kommenden 3,8 Monate.

(Foto: dpa)

Die deutsche Baubranche ist freudig überrascht: Die Nachfrage nach neuen Wohnungen und Straßen ist dieses Jahr größer als erwartet. Die Auftragsbücher sind voll, es winken Milliardenumsätze. Dennoch kann die Branche nicht alle Wünsche der Politik erfüllen.

Die Bauwirtschaft in Deutschland erfährt einen selbst für die Branche überraschend deutlichen Boom: Für Schub sorgt vor allem der Bedarf an neuen Wohnungen und mehr öffentliches Geld für Straßen. Die Umsätze der Unternehmen seien im ersten Quartal um fast 12 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gestiegen, teilte der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie mit.

"Die Baukonjunktur läuft besser als zu Beginn des Jahres erwartet", sagte Verbandspräsident Peter Hübner. Die Branche rechnet für dieses Jahr daher mit mehr Umsatz als bisher. Die Erlöse sollen um 6 statt 5 Prozent steigen. Für 2018 wird ein Umsatzplus von 5,5 Prozent erwartet.

Zum Jahreswechsel seien die Auftragsbücher prall gefüllt gewesen, so der Verband. Der Bestand an Bestellungen habe auf einem Rekordniveau von 35 Milliarden Euro gelegen. Ähnlich gut sei die Auftragslage auch im zweiten Quartal. Die Unternehmen hätten im Mai eine Zahl von Aufträgen im Bestand, die für die kommenden 3,8 Monaten reichten. Im langjährigen Durchschnitt seien es im Mai lediglich 2,6 Monate.

320.000 neue Wohnungen im Jahr 2017

Vor allem der Wohnungsneubau werde die Branchenkonjunktur auch in diesem Jahr anschieben, sagte Hübner. Bis zu 400.000 neue Wohnungen pro Jahr, wie laut Bundesbauministerium erforderlich, ließen sich "nach den langen Jahren der Krise" aber nicht von heute auf morgen verwirklichen. Die Bauwirtschaft brauche Zeit, ihre Kapazitäten an die stark steigende Nachfrage anzupassen.

Der Verband rechnet für 2017 mit 320.000 fertiggestellten Wohnungen nach 278.000 im vergangenen Jahr. Erst 2018 werde die Untergrenze des Bedarfs erreicht mit dann etwa 350.000 neu gebauten Wohneinheiten. Die Bauwirtschaft wird nach Einschätzung Hübners auch von größeren Investitionen des Bundes in die Verkehrswege profitieren. Diese würden sich bis 2018 auf knapp 14 Milliarden Euro erhöhen. Die Branche könne wegen der hohen Steuereinnahmen darauf hoffen, dass dieses Niveau in den Folgejahren beibehalten werde.

Quelle: ntv.de, kst/dpa

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