Weniger Waren, höherer Preis Bayern ist größter Importeur russischer Waren
23.11.2022, 13:23 Uhr
Für 30,2 Milliarden Euro kaufte Deutschland in den ersten neun Monaten in Russland ein. Die Warenmenge sank dabei.
(Foto: picture alliance/dpa)
Die Einfuhren aus Russland sind mengenmäßig seit Jahresbeginn gesunken. Der deutliche Anstieg der Preise hat den Wert der Einnahmen für Moskau aber einigermaßen konstant gehalten. Mehr als ein Fünftel der bezogenen Produkte ging nach Bayern, gefolgt von Brandenburg.
Deutschland hat in den ersten neun Monaten Waren im Wert von mehr als 30 Milliarden Euro aus Russland importiert. Wichtige Importgüter aus Russland waren in den neun Monaten neben Öl und Erdgas auch Kohle und Metalle. Bundesweit machten Erdgas und Erdöl 55 Prozent der Importe aus. Der Großteil der Einfuhren ging nach Bayern, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Die Menge für den Freistaat schrumpfte im Vergleich zum Vorjahr um mehr als ein Drittel. Wegen der hohen Preissteigerungen für Energie und Rohstoffe machte sich das im Wert allerdings nicht bemerkbar: Er belief sich auf 6,6 Milliarden Euro und stieg in den neun Monaten um knapp 55 Prozent.
Auf Platz zwei im Bundesländer-Ranking folgt Brandenburg. Dorthin gingen 14,2 Prozent der russischen Importe im Wert von 4,2 Milliarden Euro. Die Menge ging hier im Neunmonatszeitraum nur um 1,8 Prozent zurück - der Wert legte wegen der hohen Preise um fast 46 Prozent zu. Dabei dürfte vor allem die Raffinerie in Schwedt eine große Rolle gespielt haben, die russisches Öl weiterverarbeitet und damit einen großen Teil des Nordostens sowie die Hauptstadtregion versorgt.
Die Nummer drei Nordrhein-Westfalen importierte von Januar bis September Waren im Wert von 3,5 Milliarden Euro aus Russland, der Anteil an den Gesamtimporten betrug 11,7 Prozent, wie die Statistiker weiter mitteilten. Hier ging die Menge sogar um 40 Prozent zurück - der Wert stieg nur um fünf Prozent.
Exportiert nach Russland wurden laut Statistik vor allem Medikamente und Maschinen. Von Januar bis Ende September gingen auch hier die Mengen stark zurück, ebenso der Wert. Er lag in den neun Monaten bei insgesamt 11,6 Milliarden Euro. Bei den Ausfuhren hatte Nordrhein-Westfalen mit 15,0 Prozent den höchsten Anteil, gefolgt von Baden-Württemberg und Bayern. Fast ein Drittel der nach Russland verkauften Waren wurde nicht in Deutschland produziert, sondern nur zwischengehandelt. Deswegen können diese Ausfuhren keinem Bundesland zugeordnet werden.
Quelle: ntv.de, jwu/AFP