NASA zieht Auftrag zurück Bezos wischt Musk bei Mondlander eins aus
24.03.2022, 01:57 Uhr
Muss sich erneut bei der NASA-Ausschreibung bewerben: SpaceX-Chef Musk.
(Foto: picture alliance / Flashpic)
Beide wollen hoch hinaus: Tesla-Chef Musk und Amazon-Gründer Bezos bewerben sich mit ihren Raumfahrtfirmen um den NASA-Auftrag für das erste kommerzielle Mondlandegerät. Zunächst gewinnt Musk die Ausschreibung. Doch dann legt Bezos Beschwerde ein - und hat nun damit Erfolg.
Nach einer Beschwerde von Amazon-Gründer Jeff Bezos hat die US-Raumfahrtbehörde NASA das Rennen um das erste kommerzielle Mondlandegerät nun doch noch einmal neu eröffnet. Bezos' Raumfahrtfirma Blue Origin hatte sich bei einer Mondlander-Ausschreibung der NASA nicht gegen die Konkurrenzfirma SpaceX von Milliardär Elon Musk durchsetzen können.
Mit einer offiziellen Beschwerde dagegen hatten Blue Origin und die ebenfalls unterlegene Firma Dynetics zunächst keinen Erfolg. Trotzdem verkündete die NASA, dass nun doch noch Konkurrenzprodukte zum SpaceX-Mondlander gesucht würden. "Konkurrenz ist entscheidend für unseren Erfolg auf der Oberfläche des Mondes und darüber hinaus", sagte NASA-Chef Bill Nelson bei einer Pressekonferenz.
SpaceX sei weiter fest dabei, werde allerdings gebeten, seinen Vorschlag noch auszubauen. Zudem würden andere amerikanische Firmen um Vorschläge für einen zweiten Mondlander gebeten. Bezos hatte zuvor bereits versucht, die NASA mit einem Geld-Angebot umzustimmen. Blue Origin würde die Kosten von bis zu zwei Milliarden Dollar für Entwicklung und Herstellung des Mondlandegeräts übernehmen, wenn die Firma noch einmal gegen Konkurrent SpaceX antreten dürfe, hatte der Amazon-Gründer in einem offenen Brief geschrieben.
Mission für 2025 geplant
Die NASA hatte darauf zunächst zumindest öffentlich nicht reagiert. Der Auftrag ist Teil des sogenannten Artemis-Programms. Bei der frühestens für 2025 geplanten Mission sollen vier Astronauten mit dem Raumfahrzeug "Orion" in die Mondumlaufbahn gebracht werden, wo zwei von ihnen für den Endanflug zum Mond auf ein Landegefährt umsteigen sollen. Am Mond soll zudem eine Art Raumstation geschaffen werden und als Basis für einen bemannten Flug zum Mars dienen - das allerdings erst in fernerer Zukunft.
In der vergangenen Woche hatte die NASA das Raketensystem für Artemis - bestehend aus der Rakete "Space Launch System" und der "Orion"-Kapsel - erstmals zu Testzwecken auf dem Weltraumbahnhof Cape Canaveral ausgefahren. Bevor das System frühestens im Mai erstmals unbemannt getestet werden soll, stehen allerdings noch zahlreiche Tests an.
Quelle: ntv.de, lve/dpa