Für Hochrisikovarianten Biontech entwickelt Corona-Frühwarnsystem
11.01.2022, 17:31 Uhr
Das neue Frühwarnsystem könne ein wirksames Instrument sein, um auf neue Varianten besser reagieren zu können, so Biontech-Chef Ugur Sahin.
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Im Kampf gegen die Pandemie hat Biontech gemeinsam mit der Firma InstaDeep ein Frühwarnsystem entwickelt, um bei der Entdeckung zukünftiger Virusvarianten einen Schritt voraus zu sein. Dabei spielt künstliche Intelligenz eine Schlüsselrolle. Bereits bei Omikron habe das System im Test funktioniert.
Biontech hat mit der britischen Firma InstaDeep ein Frühwarnsystem zur Erkennung möglicher Hochrisikovarianten des Coronavirus entwickelt. Die neue Berechnungsmethode analysiere mithilfe künstlicher Intelligenz weltweit verfügbare Sequenzierungsdaten und könne mögliche Hochrisikovarianten innerhalb von weniger als einem Tag erkennen, teilte das Mainzer Biotechunternehmen heute mit.
Während des Versuchszeitraums habe das System mehr als 90 Prozent der von der Weltgesundheitsorganisation WHO identifizierten Virusvarianten im Schnitt zwei Monate im Voraus erkannt. Die hochansteckende Omikron-Variante sei von dem System am ersten Tag, an dem ihre Sequenz verfügbar wurde, als Hochrisikovariante eingestuft worden. "Die frühzeitige Erkennung potenzieller Hochrisikovarianten könnte ein wirksames Instrument sein, um Forscher, Impfstoffentwickler, Gesundheitsbehörden und politische Entscheidungsträger zeitnah zu warnen und so mehr Zeit für die Einleitung entsprechender Maßnahmen gegen bedenkliche neue Virusvarianten zu haben", sagte Biontech-Chef Ugur Sahin.
Mit InstaDeep, einem Spezialisten für Künstliche Intelligenz, war Biontech bereits Ende 2020 eine langfristige Partnerschaft eingegangen, die das Unternehmen bei der Entwicklung neuer Immuntherapien unterstützen soll.
Biontech erwartet 2022 bis zu 17 Milliarden Umsatz
Mit seinem Covid-19-Impfstoff erwartet Biontech in diesem Jahr Umsätze von bis zu 17 Milliarden Euro. Im vergangenen Jahr dürfte der Umsatz wie bislang vorhergesagt bei 16 bis 17 Milliarden Euro gelegen haben. 2022 geht Vorstandschef Sahin von einer Spanne von 13 bis 17 Milliarden aus, wie aus einer nun veröffentlichten Investoren-Präsentation hervorgeht.
Biontech bekräftigte, dass ein an die Omikron-Variante des Coronavirus angepasster Impfstoff bereits im März zur Verfügung stehen könnte. Insgesamt strebt das Unternehmen in diesem Jahr weiterhin eine Produktionskapazität von bis zu vier Milliarden Impfdosen an.
Quelle: ntv.de, ysc/rts