Wirtschaft

Kurse steigen kräftigBitcoin kommt zurück

10.11.2025, 23:54 Uhr
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Nach zweitägiger Durststrecke geht es an der Wall Street wieder steil bergauf. (Foto: picture alliance / Sipa USA)

Beim längsten Shutdown der US-Geschichte zeichnet sich ein Ende ab Noch ist nichts in trockenen Tüchern, doch an der Wall Street macht sich Erleichterung breit.

Die Hoffnung auf eine Übereinkunft im längsten Haushaltsstreit der US-Geschichte sorgt für steigende Kurse an der Wall Street. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte ging am Montag 0,8 Prozent höher bei 47.369 Punkten aus dem Handel. Der breiter gefasste S&P 500 stieg um 1,5 Prozent auf 6832 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq machte 2,3 Prozent auf 23.527 Stellen gut.

Schwergewichte unter den Technologiewerten machten einen Teil ihrer jüngsten Verluste wett. Die Aktien von Nvidia, dem wertvollsten Unternehmen der Welt, verteuerten sich um knapp sechs Prozent. Das KI-Datenanalyseunternehmen Palantir sprang um neun Prozent in die Höhe. Tesla legte um 3,6 Prozent zu.

Für Kauflaune sorgte vor allem die Zustimmung des US-Senats zur Verabschiedung eines Gesetzes, das die Regierungsgeschäfte bis zum 30. Januar finanzieren soll. "Wenn die US-Behörden reibungslos wieder öffnen und die US-Notenbank Fed ihre Bereitschaft signalisiert, die Liquidität zu stabilisieren, dürften die Anleger wieder verstärkt Risiken eingehen", sagte Bob Savage, Chefstratege bei der Bank of New York Mellon. Andere Experten mahnten zur Vorsicht und verwiesen darauf, dass der Übergangsetat noch nicht in trockenen Tüchern sei.

Der Gesetzentwurf muss in einer finalen Abstimmung im Senat und anschließend im Repräsentantenhaus gebilligt werden, bevor er US-Präsident Trump zur Unterzeichnung vorgelegt wird. Außerdem gelte auch hier: "Aufgeschoben ist nicht aufgehoben", sagte Christian Henke, Analyst vom Broker IG. "Zwar könnte eine kurzfristige Finanzierung bis Ende Januar den Druck aus dem Kessel nehmen, der Streit um wichtige Ausgabe-Gesetze wie beispielsweise die Kosten für die Gesundheitsversorgung ist damit nicht vom Tisch."

Die Nachrichten aus den USA stützten den Kryptomarkt. Die umsatzstärkste Kryptowährung Bitcoin rückte um 1,1 Prozent auf 105.642 Dollar vor. "Nach einer Phase der Gewinnmitnahmen dürfte nun eine Erleichterungsrally starten", sagte Timo Emden vom Analysehaus Emden Research.

Spekulationen auf Zinssenkungen der US-Notenbank Fed beflügelten indes den Goldpreis: Das Edelmetall verteuerte sich um 2,8 Prozent auf 4112 Dollar je Feinunze. Nach überraschend schwachen US-Konjunkturdaten vom Freitag spekulieren Anleger auf weitere Zinssenkungen der US-Notenbank Fed. Niedrigere Zinssätze kurbeln die Nachfrage nach Gold an, da es keine Zinsen abwirft, und stützen so den Preis. Pepperstone-Stratege Michael Brown mahnte zur Vorsicht und verwies darauf, dass der Stillstand der US-Behörden die Veröffentlichung anderer wichtiger Konjunkturdaten verzögert hat. Das erschwere es der Fed, die Wirtschaftslage einzuschätzen, bevor sie über eine weitere Lockerung der Geldpolitik entscheidet. "Es erscheint sehr wahrscheinlich, dass die Unterbrechungen im üblichen Datenkalender bis in den frühen Teil des kommenden Jahres hinein anhalten werden", sagte Brown.

Im Rampenlicht bei den Einzelwerten standen neben KI-Titeln unter anderem Metsera mit einem Minus von knapp 15 Prozent auf 70,86 Dollar. Im milliardenschweren Bieterkampf um den Adipositas-Spezialisten hat sich der US-Pharmakonzern Pfizer gegen den dänischen Rivalen Novo Nordisk durchgesetzt. Pfizer zahlt den Metsera-Aktionären 86,25 Dollar je Aktie in bar.

Unter Druck gerieten auch die Aktien der Krankenversicherer. Centene, Elevance und Humana verloren durch die Bank. US-Präsident Donald Trump hatte sich dafür ausgesprochen, staatliche Zuschüsse an die Versicherten statt an die Versicherungsgesellschaften auszuzahlen. Gefragt waren hingegen die Titel des Gentherapie-Spezialisten Meiragtx, die nach der Ankündigung einer Partnerschaft mit dem US-Pharmariesen Eli Lilly um 1,2 Prozent zulegten.

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Quelle: ntv.de, ino/rts

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