Einigung mit Gewerkschaft Boeing bietet Mitarbeitern 25 Prozent mehr Gehalt
08.09.2024, 22:51 Uhr Artikel anhören
Boeing-Werk in Renton im US-Bundesstaat Washington.
(Foto: picture alliance/AP Photo)
Werksarbeiter von Boeing dürfen sich auf eine satte Lohnerhöhung freuen. Kurz vor einem drohenden Streik einigt sich der US-Flugzeugbauer mit der Gewerkschaft IAM. Segnen die Beschäftigten den ausgehandelten Deal ab, winkt ein Gehaltsplus von 25 Prozent.
Der kriselnde Flugzeugbauer Boeing hat seiner größten Gewerkschaft wenige Tage vor einem drohenden Streik ein Einkommensplus von 25 Prozent zugesagt. Die rund 33.000 Beschäftigten bauen unter anderem das Bestseller-Modell Boeing 737. Die Gewerkschaft IAM hatte ursprünglich eine Erhöhung um 40 Prozent gefordert.
Das nun vereinbarte Einkommensplus sowie Verbesserungen bei Gesundheitskosten und Ruhestand sollen über die Laufzeit von vier Jahren gelten. Zuwächse in einer ähnlichen Größenordnung hatte im vergangenen Jahr auch die Gewerkschaft bei den US-Autoriesen erreicht.
Außerdem sagt Boeing zu, neue Modelle in den gewerkschaftlich organisierten Werken zu bauen. Das war eine zentrale Forderung der Gewerkschaft, nachdem Boeing vor mehr als einem Jahrzehnt ein Werk ohne Gewerkschaftsvertretung im Bundesstaat South Carolina eingerichtet hatte, um das Modell 787 Dreamliner zu produzieren.
Der bisherige Tarifvertrag läuft am Donnerstag aus. Dann sind die Gewerkschaftsmitglieder aufgerufen, über den Deal abzustimmen. Sie könnten sich dabei immer noch für einen Streik entscheiden, auch wenn die IAM (International Association of Machinists) die Annahme der Vereinbarung empfiehlt.
Boeing kämpft nach einer Pannenserie mit Problemen und verliert Geld. Unter anderem lässt die Luftfahrtaufsicht FAA die Produktion der 737 nicht ausbauen, bis der Konzern Qualitätskontrollen verbessert. Auslöser für neue Kritik war ein Zwischenfall im Januar, bei dem ein Rumpf-Fragment 737-9 im Steigflug herausbrach. Nach Erkenntnissen der Unfallermittlungsbehörde NTSB fehlten an dem Bauteil Befestigungselemente.
Quelle: ntv.de, jpe/dpa