Vor dem drohenden EU-Austritt der Briten und befürchteten Folge-Turbulenzen an den Märkten ziehen sich Anleger auch aus Rohstoffen zurück. Die Preise für Öl und Kupfer geben spürbar nach. Aber auch andere Metalle stehen auf der Verkaufsliste.

Aus Sorge vor einem Brexit und den mögliche Folgen für die europäische Wirtschaft flüchten Investoren aus Rohstoffen. Die Preise für Öl und das wichtigste Industriemetall Kupfer gingen deutlich nach unten - trotz eines fallenden Dollar, wodurch die Nachfrage nach den Rohstoffen in der Regel angekurbelt wird. Auch andere Metalle wie Zink, Nickel und Aluminium verbilligten sich.

Dagegen stieg die "Antikrisen-Währung" Gold auf den höchsten Stand seit zwei Jahren. "Investoren suchen wegen der Furcht vor einem Brexit sichere Häfen und werfen Rohstoffe aus ihren Depots", sagte Rohstoffspezialist Daniel Hynes von der australisch-neuseeländischen Bank ANZ.

Der Preis für eine Tonne der richtungsweisenden Nordsee-Ölsorte Brent ging um 1,6 Prozent auf 48,18 Dollar je Barrel (159 Liter) zurück. US-Leichtöl WTI verbilligte sich um 1,5 Prozent auf 47,29 Dollar. Eine Tonne Kupfer kostete am Markt 4572 Dollar und damit 1,5 Prozent weniger.

"Der Markt wird noch bis nächste Woche schwach sein", sagte Analyst Avtar Sandu von Phillip Futures in Singapur. "Anleger haben Angst, dass Großbritannien sich tatsächlich entscheidet, aus der EU auszutreten und es dann Verwerfungen in ganz Europa gibt." Es gebe dann viele Fragezeichen über die konjunkturelle Entwicklung in der EU. Die Briten stimmen am 23. Juni darüber ab, ob sie in der Staatengemeinschaft bleiben wollen oder nicht.