Stärkerer Anstieg als 2021 Bund rechnet 2022 wohl mit 3,3 Prozent Inflation
25.01.2022, 19:46 Uhr
Ein zentraler Preistreiber bleiben die Lieferengpässe, hier ist erst im Verlauf dieses Jahres mit einer allmählichen Entspannung zu rechnen.
(Foto: picture alliance / Daniel Kubirski)
Verbraucher müssen sich auch in diesem Jahr auf steigende Preise einstellen. Die Teuerungsrate wird nach Schätzungen der Bundesregierung den höchsten Wert seit fast 30 Jahren erreichen. Das geht laut dem Portal "The Pioneer" aus dem Jahreswirtschaftsbericht hervor.
Die Bundesregierung rechnet einem Bericht zufolge in diesem Jahr erneut mit einer deutlichen Inflation. "Alles in allem wird damit gerechnet, dass der Anstieg des Verbraucherpreisniveaus in diesem Jahr mit jahresdurchschnittlich 3,3 Prozent abermals deutlich ausfällt", zitierte das Portal "The Pioneer" vorab aus dem Jahreswirtschaftsbericht. Diesen stellt Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck am Mittwoch vor.
Die Verbraucherpreise waren zuletzt immens geklettert, im Dezember hatte die Inflationsrate bei 5,3 Prozent gelegen. Im Jahresdurchschnitt 2021 erreichte die Teuerung 3,1 Prozent. Eine höhere Jahresteuerungsrate wurde nach Angaben des Statistischen Bundesamtes zuletzt vor fast 30 Jahren ermittelt: 1993 legten die Verbraucherpreise um 4,5 Prozent zu. "Die Bundesregierung behält die Entwicklung der Inflationsrate und die maßgeblichen preistreibenden Einflussfaktoren insbesondere auf den Energiemärkten und aufgrund der Lieferkettendisruptionen im Blick", heißt es in dem Jahresbericht laut dem Portal weiter.
Ein "zentraler Preistreiber" bleiben demnach die Lieferengpässe, hier sei erst im Verlauf dieses Jahres mit einer allmählichen Entspannung zu rechnen. Dem Bericht zufolge dürfte es außerdem bei den Energiepreisen im ersten Halbjahr zu erhöhten Steigerungsraten gegenüber dem Vorjahr kommen. Bei der Entwicklung der Wirtschaft rechnet die Regierung laut "Pioneer" 2022 mit einem Anstieg des preisbereinigten Bruttoinlandsprodukts (BIP) von 3,6 Prozent. Im vergangenen Jahr war das BIP um 2,7 Prozent gewachsen.
Auch der Internationale Währungsfonds (IWF) senkte seine Wachstumsprognose für die Weltwirtschaft wegen der Ausbreitung der Omikron-Variante des Coronavirus deutlich ab. Die internationale Finanzorganisation mit Sitz in Washington rechnet laut ihrer Prognose für dieses Jahr mit einem weltweiten Wirtschaftswachstum von 4,4 Prozent. Das sind 0,5 Punkte weniger als bei der letzten Prognose im Oktober.
Quelle: ntv.de, lve/AFP