Erstes Büro in Deutschland OpenAI siedelt sich in München an
06.02.2025, 20:52 Uhr Artikel anhören
OpenAI-Chef Sam Altman spricht von "erheblichen Produktivitäts- und Innovationssteigerungen" durch KI.
(Foto: IMAGO/AFLO)
Der bayerische Wirtschaftsminister ist voll des Lobes, genau wie OpenAI-Chef Sam Altman. Deutschland nennt dieser einen "weltweiten Vorreiter bei der Einführung von KI". Sein Unternehmen hat hier einen großen Markt - und kommt nun nach München.
Das US-Unternehmen OpenAI, Entwickler des KI-Chatbots ChatGPT, eröffnet in München seine erste deutsche Niederlassung. Wie das "Handelsblatt" unter Berufung auf OpenAI-Chef Sam Altman berichtete, soll das Büro noch in diesem Jahr in der bayerischen Landeshauptstadt eröffnen. Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger von den Freien Wählern bestätigte die Ansiedlung, die "ein großer Gewinn" für den Freistaat sei.
"Deutschland hat sich zu einem weltweiten Vorreiter bei der Einführung von KI entwickelt", sagte OpenAI-Chef Sam Altman dem "Handelsblatt" zur Begründung der Standortentscheidung. "Von der Fertigung über den Einzelhandel bis hin zu Startups: Deutsche Unternehmen, die unsere KI nutzen, verzeichnen bereits erhebliche Produktivitäts- und Innovationssteigerungen."
Wie die Zeitung weiter schreibt, ist Deutschland nach OpenAI-Zahlen der größte Markt für das Unternehmen in Europa. Insbesondere die KI-Entwicklerszene sei in Deutschland "besonders aktiv". Dem Bericht zufolge sucht OpenAI derzeit noch nach einem genauen Standort in München.
Aiwanger lobt Rahmenbedingungen
Wirtschaftsminister Aiwanger erklärte, die Standortentscheidung des US-Unternehmens für München zeige, dass "hier ein perfektes Ökosystem gewachsen ist, das für Hightech-Unternehmen aus aller Welt attraktiv ist". Die bayerische Staatsregierung habe mit ihrer "Hightech-Agenda" in dieser Hinsicht "den richtigen Impuls gesetzt, um Münchens führende Position weiter auszubauen".
OpenAI hat mit der Veröffentlichung von ChatGPT Ende 2022 einen regelrechten Hype um generative Künstliche Intelligenz ausgelöst und in diesem Bereich die Rolle eines Vorreiters inne. Das Unternehmen ist auch Teil des Stargate-Projekts für massive Investitionen in die KI-Infrastruktur der USA, das US-Präsident Donald Trump vor rund anderthalb Wochen vorgestellt hatte. In den kommenden vier Jahren sollen insgesamt 500 Milliarden US-Dollar fließen.
Zuletzt erschütterte allerdings der Erfolg des chinesischen KI-Unternehmens Deepseek den US-Technologiesektor - denn das Unternehmen entwickelte einen leistungsfähigen Chatbot, der es mit US-Modellen aufnehmen kann, zugleich in der Entwicklung aber nur einen Bruchteil dessen kostete, was OpenAI in ChatGPT investierte.
Quelle: ntv.de, mli/AFP