Wirtschaft

Veröffentlichungen gestrichen China schweigt unerwartet zu Wirtschaftsdaten

BIP-Wachstum, Beschäftigung, Außenhandel - China hüllt derzeit den Mantel des Schweigens über die Entwicklung der Wirtschaft.

BIP-Wachstum, Beschäftigung, Außenhandel - China hüllt derzeit den Mantel des Schweigens über die Entwicklung der Wirtschaft.

(Foto: picture alliance/dpa/HPIC)

Die zweitgrößte Volkswirtschaft wird während des wichtigen Kongresses der herrschenden KP keine Daten zur Wirtschaftsentwicklung veröffentlichen. Gründe nennen die zuständigen Behörden nicht. Das Land steuert Schätzungen zufolge auf das schwächste Wachstum seit fast einem halben Jahrhundert zu.

China verschiebt überraschend die Bekanntgabe wichtiger Daten zur Konjunkturentwicklung. Dazu gehört auch die für den morgigen Dienstag während des Parteitags der Kommunistischen Partei vorgesehene Einschätzung zum Bruttoinlandsprodukt im dritten Quartal, wie das Statistikamt mitteilte. Auch Angaben zu Industrieproduktion, Einzelhandelsumsätzen und Arbeitslosenquote sind von der Verschiebung betroffen. Eine Erklärung für die Verzögerungen wurde zunächst nicht gegeben.

Schon am Freitag hatte die Zollbehörde die Statistik zum Außenhandel im September nicht wie geplant veröffentlicht, ohne diese Entscheidung zu erläutern. Nachfragen, wann die Daten nun bekanntgegeben werden, blieben unbeantwortet.

Dabei haben sich führende Politiker am Rande des Parteikongresses noch optimistisch zum Konjunkturverlauf im zurückliegenden Sommerquartal geäußert. "Die Wirtschaft hat sich im dritten Quartal spürbar erholt", sagte Zhao Chenxin, Vize der Nationalen Entwicklungs- und Reformkommission, auf einer Pressekonferenz anlässlich des alle fünf Jahre stattfindenden Parteitags der Kommunistischen Partei.

Wachstum schwach wie seit halbem Jahrhundert nicht?

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"Die Verbraucherpreise sind leicht gestiegen, ganz im Gegensatz zu der hohen weltweiten Inflation, und die Beschäftigung blieb im Allgemeinen stabil." Zhao räumte allerdings ein, dass es derzeit immer noch Gegenwind für die nach den USA zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt gebe.

Die chinesische Wirtschaft dürfte von Juli bis September um 3,4 Prozent zum Vorjahreszeitraum gewachsen sein, nach einem Plus von nur 0,4 Prozent im zweiten Quartal. Doch könnte das für 2022 erwartete Wachstum immer noch eines der schwächsten seit fast einem halben Jahrhundert sein, wie eine Umfrage unter Ökonominnen und Ökonomen ergab. Zuletzt hatte der Internationale Währungsfonds (IWF) seine Prognosen für die Volksrepublik zurückgenommen und rechnet für 2022 und 2023 nun mit Wachstumsraten von 3,2 und 4,4 Prozent.

Quelle: ntv.de, jwu/rts

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