Wirtschaft

Folge von Sanktionen? Chinesische Ölkonzerne sollen kein russisches Öl mehr auf dem Seeweg importieren

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Möglicherweise wendet sich Peking nun anderen Quellen zu.

Möglicherweise wendet sich Peking nun anderen Quellen zu.

(Foto: IMAGO/CFOTO)

Nach Indien könnte nun ein weiterer großer Handelspartner Russlands die Einfuhr von Öl teilweise zurückgefahren haben: China. Insidern zufolge sind Importe auf dem Seeweg betroffen. Das ist allerdings nicht der einzige Weg, über den das Land Energie bezieht.

Chinesische staatliche Ölkonzerne haben Insidern zufolge den Kauf von russischem Öl auf dem Seeweg ausgesetzt, nachdem die USA Sanktionen gegen die beiden größten russischen Ölkonzerne Rosneft und Lukoil verhängt haben. Die chinesischen Ölkonzerne PetroChina, Sinopec, CNOOC und Zhenhua Oil würden aus Sorge vor Sanktionen zumindest kurzfristig auf den Handel mit russischem Öl auf dem Seeweg verzichten, sagten mehrere mit den Vorgängen vertraute Personen.

Zuvor hatten bereits Raffinerien in Indien angekündigt, ihre Rohölimporte aus Moskau drastisch reduzieren zu wollen. Auslöser sind neue US- und EU-Sanktionen gegen Russland und gegen chinesische Raffinerien wegen des russischen Überfalls auf die Ukraine. China und Indien sind die größten verbleibenden Kunden für russisches Öl.

Die vier Unternehmen reagierten nicht auf Anfragen nach Kommentaren. China importiert allerdings nicht nur Öl über den Seeweg. Täglich bezieht das Land auch etwa 900.000 Barrel russischen Öls per Pipeline. Das gesamte Öl geht an PetroChina, das nach Aussage mehrerer Händler von den US-Sanktionen vermutlich kaum betroffen sein wird.

Es wird erwartet, dass Indien und China sich anderen Quellen zuwenden und so die Preise für nicht sanktioniertes Öl aus dem Nahen Osten, Afrika und Lateinamerika in die Höhe treiben, sagten Händler.

Die neuen EU-Sanktionen richten sich gegen zwei große chinesische Raffinerien, die russisches Öl abnehmen, sowie gegen zwei weitere Firmen aus der Branche. China verurteilte die Strafmaßnahmen der EU und kündigte Gegenmaßnahmen an.

Quelle: ntv.de, rog/rts

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