Wirtschaft

Bestes Ergebnis seit 10 Jahren Commerzbank verdreifacht Gewinn

2023 will die Commerzbank ihren Gewinn weiter steigern.

2023 will die Commerzbank ihren Gewinn weiter steigern.

(Foto: picture alliance / SVEN SIMON)

Mit über 1,4 Milliarden Euro fährt die Commerzbank 2022 den höchsten Gewinn seit über zehn Jahren ein - unter anderem dank der Zinswende im Euroraum. Das Institut will wieder Dividende zahlen und in den Dax zurückkehren. "Die Commerzbank ist wieder da", verkündet Bankchef Knof.

Die Zinseinnahmen aus dem Firmenkundengeschäft haben den Gewinn der Commerzbank im vergangenen Jahr mehr als verdreifacht. Unter dem Strich stand 2022 ein Gewinn von 1,4 Milliarden Euro, nach 430 Millionen Euro im Vorjahr, wie Deutschlands zweitgrößte Privatbank mitteilte - und das trotz Belastungen von etwa einer Milliarde Euro bei der polnischen Tochter mBank. Von der Bank befragte Analysten hatten mit 1,35 Milliarden Euro Gewinn gerechnet. Das operative Ergebnis lag bei 2,1 Milliarden Euro nach 1,18 Milliarden Euro im Jahr zuvor. Die Commerzbank fährt damit den höchsten Gewinn seit mehr als zehn Jahren ein.

Damit übertraf Bankchef Manfred Knof sein Ziel, den Konzerngewinn auf über eine Milliarde Euro zu steigern. "Das zeigt, dass unsere Strategie greift und wir die Trendwende geschafft haben," erklärte Knof. "Die Commerzbank ist wieder da." Die Bank wolle das Ergebnis in diesem Jahr weiter steigern. "Unter dem Strich soll das Konzernergebnis deutlich über dem von 2022 liegen", teilte das Institut mit.

Seit vier Jahren schlägt die Bank zum ersten Mal eine Dividende von 20 Cent je Aktie vor. Analysten hatten allerdings mit einer höheren Ausschüttung von 25 Cent je Aktie gerechnet. Seit der Finanzkrise 2008 hat das Institut nur in zwei Jahren - 2015 und 2018 - einen Teil des Gewinns an die Aktionäre ausgeschüttet.

Darüber hinaus will der Vorstand auch über ein Aktienrückkaufprogramm Geld an die Anteilseigner zurückgeben. Insgesamt sollen damit 30 Prozent des Gewinns ausgeschüttet werden, 2023 soll die Quote auf 50 Prozent steigen. Der Aktienrückkauf muss aber noch von der Europäischen Zentralbank (EZB) als Aufsichtsbehörde und von der Finanzagentur des Bundes genehmigt werden. Diese hält den Staatsanteil an der Bank.

Rückkehr in den Dax

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Nach zwei profitablen Jahren in Folge strebt das Institut zurück in den Dax. Um den Wiederaufstieg in die erste deutsche Börsenliga nach viereinhalb Jahren zu beschleunigen, hatte die Commerzbank bereits Ende Januar Eckdaten für das abgelaufene Jahr veröffentlicht. Die Deutsche Börse gibt am Freitagabend bekannt, wer am 27. Februar für den Gashersteller Linde in den Kreis der 40 Konzerne im Deutschen Aktienindex aufrücken wird.

Den Platz im Dax hatte die Commerzbank im Herbst 2018 verloren - an den Zahlungsdienstleister Wirecard, der nicht einmal zwei Jahre später im Zuge eines Bilanzskandals zusammenbrach. 2021 war die Commerzbank nach einem Konzernumbau in die schwarzen Zahlen zurückgekehrt und hatte unter dem Strich 430 Millionen Euro verdient.

Quelle: ntv.de, mbu/dpa/rts

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