Wirtschaft

Rote Zahlen vermieden Credit Suisse übertrifft Erwartungen

Die Credit Suisse kämpft mit ähnlichen Problemen wie die Deutsche Bank.

Die Credit Suisse kämpft mit ähnlichen Problemen wie die Deutsche Bank.

(Foto: REUTERS)

Ähnlich wie die Deutsche Bank kämpft auch die Credit Suisse mit Rechtsstreitigkeiten und einem Konzernumbau. Doch statt des erwarteten Verlustes fährt die Bank im dritten Quartal einen kleinen Gewinn ein.

Der laufende Konzernumbau und sinkende Erträge haben den Gewinn bei Credit Suisse einbrechen lassen. Weitere Rückstellungen für Altlasten drückten den Überschuss im abgelaufenen dritten Quartal auf 41 Millionen Franken, umgerechnet knapp 38 Millionen Euro, wie die zweitgrößte Schweizer Bank mitteilte. Dabei polierten Gewinne aus Immobilienverkäufen im Umfang von 346 Millionen Franken die Bilanz auf.

Das Ergebnis ist dennoch erfreulich. Analysten hatten einen Verlust von 120 Millionen Franken prognostiziert. Vor einem Jahr hatte noch ein Gewinn von 779 Millionen Franken zu Buche gestanden.

UBS als Vorbild

Für Rechtsstreitigkeiten hatte Konzernchef Tidjane Thiam weitere 357 Millionen Franken beiseite gelegt. Das Institut sieht sich unter anderem mit diversen Verfahren zur Krise am US-Hypothekenmarkt konfrontiert. Auch den Konkurrenten Deutsche Bank und UBS drohen in dem Zusammenhang hohe Strafen. Aus dem Verkauf von Kreditportfolios und Derivatepositionen resultierten für Credit Suisse weitere Verluste.

Konzernchef Thiam, der im Sommer 2015 als großer Hoffnungsträger gestartet war, will die Bank mit einem Abbau des Handelsbereichs krisenfester machen. Aus diesem kapitalzehrenden Geschäft will sich Credit Suisse weitgehend verabschieden - eine Strategie, wie sie der Erzrivale UBS bereits erfolgreich gemeistert hat. Seinen ehrgeizigen Plänen haben aber die schwierigen Marktbedingungen besonders zum Anfang des laufenden Jahres einen Strich durch die Rechnung gemacht. Alle fünf operativen Divisionen erreichten schwarze Zahlen.

Schweizer Geschäft liefert Gewinn

Den größten Gewinnbeitrag lieferte das Schweizer Geschäft, das Thiam in der zweiten Hälfte 2017 an die Börse bringen will. In der Vermögensverwaltung hielt der gute Lauf an. Credit Suisse sammelte bei reichen Kunden weitere 9,2 Milliarden Franken ein.

Der Konzernchef warnte aber vor einem weiterhin schwierigen Umfeld. "Mit Blick auf die Zukunft erwarten wir, dass sich die geopolitische und makroökonomische Unsicherheit in den kommenden Quartalen weiterhin auf die Marktaktivität auswirken wird und die Aussichten anspruchsvoll bleiben dürften", erklärte Thiam.

Quelle: ntv.de, chr/rts

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen