Wirtschaft

"Das Geschäft brummt" DAX-Unternehmen trotzen Krisen - Rekord-Wachstum im Sommer

Mercedes Benz wies das höchste operative Ergebnis aller Dax-Unternehmen aus.

Mercedes Benz wies das höchste operative Ergebnis aller Dax-Unternehmen aus.

(Foto: picture alliance / NurPhoto)

Die 40 Unternehmen in der ersten deutschen Börsenliga trotzen Inflation, steigenden Kosten und politischen Unsicherheiten. "Wer mit einem Einbruch des Geschäfts gerechnet hatte, sieht sich getäuscht", bilanziert die Beratungsgesellschaft EY. Doch diese Entwicklung ist wohl endlich.

Die DAX-Konzerne haben im Sommer einer Analyse zufolge deutlich mehr eingenommen und verdient - und das trotz erheblicher wirtschaftlicher und politischer Unsicherheiten, einer rekordhohen Inflation und steigender Energie- und Materialkosten. "Auf den ersten Blick entwickeln sich viele DAX-Konzerne derzeit gerade bärenstark", sagt Henrik Ahlers, Vorsitzender der Geschäftsführung bei EY. "Wer mit einem Einbruch des Geschäfts gerechnet hatte, sieht sich getäuscht: Bei der Mehrzahl der DAX-Unternehmen steigen Umsatz und Gewinn, das Geschäft brummt."

Mit einem Umsatzwachstum von insgesamt 23 Prozent haben die 40 DAX-Konzerne laut EY das dritte Quartal erneut auf Rekordniveau abgeschlossen - und zudem das stärkste Umsatzwachstum seit mindestens zehn Jahren verzeichnet. Im Vergleich zum Frühjahr mit einem Erlösplus von 14 Prozent zum Vorjahr hat sich die Entwicklung noch einmal beschleunigt.

Auch beim Betriebsgewinn sei ein neuer Rekordwert erreicht worden: Das operative Ergebnis kletterte um 28 Prozent auf 44,7 Milliarden Euro und war damit so hoch wie nie zuvor in einem dritten Quartal. Im zweiten Quartal sei unterm Strich noch ein Gewinnrückgang um 19 Prozent registriert worden. Bis auf ein Unternehmen - Qiagen - haben alle DAX-Unternehmen beim Umsatz zugelegt. Die Gewinnentwicklung hingegen war weniger einheitlich: Bei 13 der 40 DAX-Unternehmen ging der Gewinn auf Jahressicht zurück.

"Bislang gelingt es den meisten DAX-Unternehmen, die steigenden Kosten bei Personal, Beschaffung, Logistik und Energie auf ihre Kunden umzulegen. Und zu dem befürchteten Nachfrageeinbruch ist es bislang nicht gekommen - zudem bieten die hohen Auftragspolster einen komfortablen Puffer gegen eine zurückgehende Nachfrage", sagt Mathieu Meyer, Partner bei EY. Allerdings drohe eine Rezession - "und das werden wir früher oder später auch in den Bilanzen der DAX-Konzerne sehen".

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Nach Regionen erzielen die deutschen Unternehmen vor allem in den USA überproportional hohe Wachstumsraten, die Asien und Europa hinter sich lassen. Auch positive Währungseffekte durch den Wertverlust des Euro gegenüber anderen Währungen lassen im Ausland erzielte Einnahmen bei der Umrechnung in Euro wachsen.

Nach Branchen toppten die Autokonzerne wieder einmal die Gewinnliga. Sie konnten ihr Ergebnis zum Vorjahr um 58 Prozent auf gut 13 Milliarden Euro steigern. Dabei schob sich Mercedes-Benz (5,2 Milliarden Euro ) als das stärkste DAX-Unternehmen vor Volkswagen (4,3 Milliarden Euro) und Siemens (3,9 Milliarden Euro).

Quelle: ntv.de, jwu/DJ

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