Wirtschaft

BIP sinkt durch Ukraine-Krieg DIHK: Jeder Deutsche verliert 2000 Euro bis Jahresende

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Laut DIHK-Präsident Adrian ist ein wichtiger Teil deutscher Industrieunternehmen energieintensiv.

(Foto: picture alliance/dpa)

Inflationsraten sind für viele Menschen abstrakt, doch eine Schätzung der DIHK macht die aktuelle Krise plastisch: Jeder Deutsche verliert demnach bis Ende des Jahres 2000 Euro. Auch viele Firmen litten unter hohen Kosten, vor allem für Energie. So sind die Wachstumsprognosen hierzulande auch eher gering.

Der Ukraine-Krieg verringert den Wohlstand jedes Bundesbürgers laut DIHK-Schätzung bis Ende des Jahres um rund 2000 Euro. "Der Angriffskrieg Russlands in der Ukraine hat jenseits des durch nichts aufzuwiegenden menschlichen Leids auch wirtschaftliche Wohlstandsverluste mit sich gebracht", sagte DIHK-Präsident Peter Adrian der "Rheinischen Post".

"Insgesamt rund vier Prozent des deutschen Bruttoinlandsprodukts dürften seit Kriegsbeginn bis Ende 2023 verloren gehen", erklärte der Präsident der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK). "Damit werden rund 160 Milliarden Euro weniger erwirtschaftet - umgerechnet etwa 2000 Euro pro Kopf."

In den Firmen-Bilanzen schlage sich das deutlich nieder. "Viele Betriebe in der Breite unserer Wirtschaft verzeichnen stark gestiegene Kosten für Gas und Strom." Das treffe zahlreiche Unternehmen hart, da weite Teile der Wirtschaft auf bezahl- und verfügbare Energie angewiesen seien, sagte Adrian. Die Industrie mache in Deutschland einen höheren Anteil an der Wirtschaft aus als in vielen anderen Ländern. Wichtige Teile der Industrie seien energieintensiv. Deshalb seien deutsche Unternehmen besonders stark von den Kriegsfolgen betroffen.

"Die Wachstumsaussichten für 2023 und 2024 sind daher auch niedriger als in vielen anderen Ländern - wie schon 2022", sagte der DIHK-Chef. Die hohen Energiepreise erwiesen sich damit immer mehr als Standortnachteil. "Der Gaspreis hat sich hierzulande auf einem drei- bis fünfmal so hohen Niveau eingepegelt wie in den USA." Strom sei für deutsche Mittelständler etwa viermal so teuer wie in Frankreich. Das Nachbarland setzt stark auf Atomenergie.

Quelle: ntv.de, als/rts

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