Für neue E-Auto-Marke "EQ" Daimler baut zwei neue Batteriefabriken
25.07.2018, 17:00 Uhr
Im sächsischen Kamenz baut die Daimler-Tochter Accumotive bereits Batterien - Daimler will zwei weitere Fabriken bauen.
(Foto: picture alliance / Sebastian Kah)
Daimler bereitet sich noch stärker auf die Elektromobilität vor. Zwei neue Batteriefabriken sollen in Sindelfingen und Untertürkheim entstehen - doch die unterscheidet ein wichtiges Detail vom neuen BMW-Vorzeigeprojekt in Thüringen.
Der Autobauer Mercedes-Benz hat zwei weitere neue Batteriefabriken für Elektroautos an den Standorten Sindelfingen und Stuttgart-Untertürkheim angekündigt. "Wir arbeiten mit Hochdruck an der Umsetzung unserer Elektrooffensive und bauen unseren globalen Batterie-Produktionsverbund konsequent aus", erklärte Produktionschef Markus Schäfer. Dies unterstreiche die schnelle und notwendige Transformation in Richtung Elektromobilität.
Die Zahl der Batteriefabriken von Daimler wächst damit auf acht weltweit. Davon seien fünf in Deutschland angesiedelt. Die Pkw-Sparte Mercedes-Benz investiert mehr als eine Milliarde Euro in den globalen Produktionsverbund von Batterien. Die Zellen für die Batterien will der Konzern aber vorerst weiter von Produzenten aus Asien zukaufen, auch wenn Gewerkschaften und Politiker in Deutschland die Autobauer zu einer eigenen Fertigung drängen.
Kürzlich hatte Daimler-Konkurrent BMW gemeinsam mit dem chinesischen Konzern CATL den Grundstein für eine Batteriefabrik in Erfurt gelegt - der ersten ihrer Art, in der auch die wichtigen Batteriezellen hergestellt werden sollen. Das Projekt war groß während der deutsch-chinesischen Regierungskonsultationen vorgestellt worden. Kanzlerin Angela Merkel hatte gesagt, es sei natürlich ein "qualitativ neuer Schritt, wenn ein chinesisches Unternehmen mit einer Technologie kommt, die wir in Europa zur Zeit nicht besitzen". Wenn die Deutschen es selber könnten, wäre sie auch nicht traurig, fügte sie hinzu.
Batterien sollen in EQ-Modelle
Daimler will nun an jedem Produktionsstandort der geplanten, konzerneigenen Elektromarke EQ eine Batteriefabrik bauen. So sollen die Logistikkosten für die schweren Elektroantriebe gedämpft werden. Die Betriebsräte des Komponentenwerks in Untertürkheim und der Fahrzeugfabrik in Sindelfingen sehen mit den Investitionen in die elektrische Antriebsfertigung die Zukunft ihrer Werke besser abgesichert.
Mit dem Unternehmen handelten die Sindelfinger aus, dass 150 befristet Beschäftigte fest übernommen und die Zahl der Ausbildungs- und Studienplätze erhöht wird. "Sowohl Beschäftigte als auch Standort gehen mit dieser Vereinbarung als Gewinner hervor", sagte der Betriebsratschef von Sindelfingen, Ergun Lümali. Die Arbeitnehmervertretung in Untertürkheim stimmte zu, dass in der Batteriefertigung im Werkteil Hedelfingen die flexiblen Arbeitsbedingungen der schon bestehenden Produktion in Brühl übernommen werden.
In Untertürkheim gab es im vergangenen Jahr Streit über die Zukunft des auf Verbrennungsmotoren spezialisierten Werkes. Der Betriebsrat setzte die Ansiedlung von elektrischer Antriebsfertigung durch zum Ausgleich möglicher Stellenverluste in der von Benzin- und Dieselmotoren abhängigen Produktion.
Quelle: ntv.de, vpe/rts