Wirtschaft

Milliardenaufträge vergeben Deutsch-britische "Stromautobahn" rückt näher

Vorbildcharakter hat unter anderem Nordlink, die Stromleitung, die die Strommärkte Deutschlands und Norwegens direkt verbindet (Bild von der Kabelverlegung im Jahr 2019).

Vorbildcharakter hat unter anderem Nordlink, die Stromleitung, die die Strommärkte Deutschlands und Norwegens direkt verbindet (Bild von der Kabelverlegung im Jahr 2019).

(Foto: picture alliance/dpa)

Ein Unterwasserstromkabel ist das größte bilaterale Energieprojekt zwischen Deutschland und Großbritannien. Ab Mitte der 2020er-Jahre soll es Strom für rund 1,5 Millionen Haushalte transportieren können. Zuschläge für Arbeiten in Milliardenhöhe erhalten nun Siemens Energy und ein italienischer Konzern.

Mit einer Auftragsvergabe in Milliardenhöhe rückt der Bau einer geplanten "Stromautobahn" unter Wasser zwischen Deutschland und Großbritannien näher. Wie die Projektgesellschaft des geplanten 725 Kilometer langen Unterwasserstromkabels "Neuconnect" mitteilte, seien Aufträge für die Kabellegung und den Bau von Konverterstationen in Höhe von 1,9 Milliarden Euro (1,5 Milliarden Pfund) vergeben worden. Mit der Vergabe für die Stromverbindung, die das deutsche Übertragungsnetz in Wilhelmshaven mit dem britischen an der Halbinsel Hoo an der Themse-Mündung bis Mitte der 2020er-Jahre verbinden soll, mache das Vorhaben "signifikante Fortschritte", teilte die Projektgesellschaft mit.

Der sogenannte Interkonnektor soll bis zu 1,4 Gigawatt Strom in beide Richtungen transportieren - das wäre genug Energie für rund 1,5 Millionen Haushalte. Die Kosten für das derzeit größte deutsch-britische Einzelprojekt übernimmt ein Investorenkonsortium. Beteiligt sind der französische Investor Meridiam, die Allianz Gruppe sowie der japanische Energieversorger Kansai Electric Power. Die damalige Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte bei ihrem Abschiedsbesuch in Großbritannien Anfang Juli 2021 mit Premierminister Boris Johnson über das Vorhaben gesprochen - beide Staaten signalisierten Unterstützung für das Projekt.

Konverterstationen baut Siemens Energy

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Laut einem Sprecher der Projektgesellschaft stehen einige Genehmigungen für den Bau noch aus. Die abschließende Finanzierungsvereinbarung soll in den kommenden Wochen getroffen werden. Noch in diesem Jahr soll demnach mit den Arbeiten begonnen werden.

Mit der Planung und dem Bau von zwei Konverterstationen in Großbritannien und Deutschland wurde Siemens Energy beauftragt. Für die Kabelarbeiten erhielt das italienische Unternehmen Prysmian den Zuschlag.

Quelle: ntv.de, mpe/dpa

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