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Klimafreundlich geht anders Deutsche Airlines fallen im globalen Vergleich zurück

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Die Lufthansa landet bei Klimafreundlichkeit nur in Kategorie F.

Die Lufthansa landet bei Klimafreundlichkeit nur in Kategorie F.

(Foto: IMAGO/Daniel Kubirski)

Der Luftverkehr erreicht mit Blick auf die Passagierzahlen zuletzt wieder fast das Niveau der Vor-Corona-Zeit, klimafreundlicher werden Airlines allerdings nicht. Vor allem deutsche Fluggesellschaften entwickeln sich langsamer als die Konkurrenz.

Der Flugverkehr auf der Welt hat einer Studie zufolge internationale Klimaziele verfehlt und ist beim Thema Nachhaltigkeit zurückgefallen. Wie die Organisation Atmosfair mitteilte, stieg die CO2-Effizienz der Branche von 2019 bis 2023 um jährlich durchschnittlich 1,4 Prozent. Nötig zum Erreichen der Pariser Klimaziele wären demnach aber vier Prozent pro Jahr.

Der Luftverkehr erreichte mit Blick auf die Passagierzahlen zuletzt wieder fast das Niveau der Vor-Corona-Zeit. "Das gilt leider nicht für die Klimabemühungen. Bei diesen haben die Airlines selbst gegenüber der schwachen Dekade vor der Pandemie weiter nachgelassen", erklärte Atmosfair-Geschäftsführer Dietrich Brockhagen. Auch die Vorgabe der internationalen zivilen Luftfahrtorganisation ICAO von einer zweiprozentigen Effizienzsteigerung sei verfehlt worden.

Die Werte von Atmosfair beruhen den Angaben nach auf dem CO2-Ausstoß einer Fluggesellschaft pro Kilometer und Passagier auf allen geflogenen Strecken. Ist ein Flugzeug voll ausgelastet, verfügt über viele Plätze und ist vergleichsweise modern, steigert das die Effizienz. Neue Flugzeuge dominieren jedoch bei keiner Fluggesellschaft die Flotte. Die beste Effizienzklasse A von insgesamt sieben Effizienzkassen (A-G) erreichte daher keine Airline in der Studie.

Lufthansa nur in Kategorie F

Am besten schnitten eher kleinere Airlines ab, wie TUIfly Netherlands mit 85,8 Effizienzpunkten, knapp vor Starlux aus Taiwan. Die deutschen Airlines Lufthansa, Condor und TUIfly konnte sich in Sachen CO₂-Effizienz zwar leicht verbessern, durchschnittlich aber weniger als die Konkurrenz. Entsprechend fielen sie im Ranking zurück. Die Lufthansa belegt Platz 97 (zuvor 66) im aktuellen Ranking, was die Effizienzklasse F bedeutet. Condor fiel von Platz 9 auf Platz 35, Klasse D. TUIfly landete auf Platz 14 (zuvor 4), Klasse C. Zuletzt war der Index im Jahr 2018 erschienen.

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Die deutschen Fluggesellschaften trieben den Austausch älterer Modelle mit neuen Flugzeugen voran, erklärte der Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL). Aufgrund anhaltender Lieferprobleme gehe das aber "langsamer vonstatten als geplant". Während die neue Generation von Fliegern auf einen Verbrauchswert von 2,1 bis 2,5 Liter pro Passagier auf 100 Kilometer komme, lag der Durchschnitt im Jahr 2023 unter den deutschen Airlines bei 3,44 Litern. 2019 waren es demnach 3,56 Liter.

Weil das Flugaufkommen 2023 laut Atmosfair "noch nicht ganz" auf Vor-Pandemie-Niveau lag, waren auch die CO2-Emissionen insgesamt zehn Prozent niedriger als 2019. Beim Passagieraufkommen wurde der Wert von vor der Corona-Krise mit 80 Prozent aber "fast genau" erreicht.

Quelle: ntv.de, mba/AFP

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