Wirtschaft

Rolle von Krypto im Finanzsystem Deutsche Bank: Bitcoin könnte Gold in Bilanzen ergänzen

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Die US-Notenbank wehrt sich bisher gegen Bitcoin, während die Regierung eine nationale Bitcoin-Reserve angelegt hat

Die US-Notenbank wehrt sich bisher gegen Bitcoin, während die Regierung eine nationale Bitcoin-Reserve angelegt hat

(Foto: picture alliance/dpa)

Analysten sehen Bitcoin auf dem Weg in die Bilanzen der Zentralbanken. Die Deutsche Bank vergleicht die Kryptowährung mit Gold als sicheren Hafen für Investoren. Doch nicht alle Finanzinstitute teilen diese Einschätzung - vor allem in den USA gibt es Widerstand.

Analysten der Deutschen Bank rechnen damit, dass Bitcoin in fünf Jahren Teil von Zentralbankbilanzen sein wird - als Ergänzung zu Gold und US-Dollar. Marion Laboure und Camilla Siazon argumentieren in einem auf der Website des Deutsche Bank Research Institute veröffentlichten Beitrag, dass Bitcoin inzwischen wie Gold als "sicherer Hafen" für Investoren gelte, nicht mehr so volatil und zudem frei von politischer Einflussnahme sei. Bisher haben sich wichtige Zentralbanken allerdings skeptisch zu dem Krypto-Asset geäußert.

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"Beide dienen als sichere Häfen, die eine niedrige Korrelation mit anderen Asset-Klassen aufweisen, knapp sind und sich zur Absicherung gegen Inflation und geopolitischen Volatilität eignen", heißt es in dem Papier. Die Analystinnen weisen darauf hin, dass die 90-Tages-Volatilität auf 26 Prozent gesunken sei, obwohl der Preis im Oktober 125.000 US-Dollar überschritten habe. Eine weitere Parallele zu Gold sehen sie darin, dass Bitcoin ebenfalls anfängliche Skepsis und Spekulationsattacken überstanden hätten.

Laboure und Siazon nehmen an, dass weder Gold noch Bitcoin den Dollar verdrängen werden. "Digitale Assets dürften die nationalen Währungen ergänzen", schreiben sie. Jedoch könnte das Krypto-Asset durch die regulatorischen Entscheidungen in den USA zu einer Schlüsselkomponente des globalen Finanzsystems werden. Die US-Notenbank wehrt sich zumindest bisher gegen Bitcoin, während die Regierung eine nationale Bitcoin-Reserve angelegt hat. Die Europäische Zentralbank (EZB) plädiert für eine strenge Regulierung.

Höchstwert von fast 125.900 US-Dollar

Der Bitcoin setzt derweil seine Rekordjagd fort. Auf der Handelsplattform Bitstamp erreichte die älteste und bekannteste Digitalwährung zuletzt einen Höchstwert von fast 125.900 US-Dollar. Als Grund für den Höhenflug verweisen Experten auf die wachsende fiskalische Sorgen in einigen der größten Volkswirtschaften der Welt. So hatte es in Washington in der vergangenen Woche mehrere Abstimmungen im Senat zu Entwürfen für den Haushalt gegeben - doch diese verfehlten die notwendige Zahl der Stimmen.

Damit kam es zum teilweisen Stillstand der Regierungsgeschäfte. Dieser kann die Konjunktur der größten Volkswirtschaft der Welt ausbremsen, wenn er länger andauern sollte. In Paris schaukelt sich nach dem Rücktritt von Frankreichs neuem Premierminister Sébastien Lecornu nach nur vier Wochen im Amt die politische Krise weiter hoch.

Quelle: ntv.de, jki/DJ

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