Wirtschaft

Umsätze über Vor-Corona-Niveau Deutschlands Gastronomie boomt wieder - aber nicht überall

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In Berlin übersteigen die Umsätze in der Gastronomiebranche die Zahlen vor der Pandemie teils deutlich.

In Berlin übersteigen die Umsätze in der Gastronomiebranche die Zahlen vor der Pandemie teils deutlich.

(Foto: picture alliance / Caro)

Die Gastronomie leidet massiv unter der Corona-Pandemie. Rund ein Jahr nach deren Ende verzeichnet die Branche wieder steigende Umsätze, in einigen Regionen sogar deutlich über dem Niveau vor 2019. Optimismus will beim Gaststättenverband aber dennoch nicht aufkommen.

Die Gastronomie in Deutschland hat sich laut IFO-Institut deutlich erholt -zumindest in größeren Städten. Die Umsätze lägen dort inflationsbereinigt über den Werten vor der Corona-Pandemie, teilten die Münchner Wirtschaftsforscher mit. Untersucht wurden Berlin, Hamburg, München, Stuttgart und Dresden. "Es gibt einen Aufschwung in der Gastronomie nach der Corona-Pandemie, trotz Kriegs in der Ukraine und der Inflation", so IFO-Experte Simon Krause. Abseits der Großstädte falle die Umsatzentwicklung allerdings weniger positiv aus.

"Das bemerkenswerte Ergebnis dieser Analyse ist, dass die inflationsbereinigten Gastronomie-Umsätze in allen fünf Städten seit dem Ende aller Corona-Einschränkungen im April 2022 konstant über dem Vorkrisenniveau liegen", heißt es in der Studie. In allen fünf Großstädten seien die Umsätze derzeit mindestens 20 Prozent über den Werten von 2019, in Berlin noch einmal signifikant darüber.

"Die Betriebe konnten einen Teil ihrer gestiegenen Kosten für Personal, Lebensmittel und Energie weitergeben, ohne dass die Gäste ausblieben", sagte Mitautorin Carla Krolage. Die Preise in der Gastronomie sind auch nach Daten des Statistischen Bundesamtes zuletzt stärker als die Gesamtinflation gestiegen. Neben den allgemeinen Umsatzanstiegen beobachteten die IFO-Forscher auch eine Verlagerung. So legte die Gastronomie in den eigentlich umsatzschwächeren Außenbezirken im Verhältnis stärker zu als in den Zentren.

Hohe Kosten drücken auf die Stimmung

Der Hotel- und Gaststättenverband DEHOGA hatte dagegen vergangene Woche ein weniger optimistisches Bild für das ganze Land gezeichnet. Fast die Hälfte der Unternehmen gaben in einer Umfrage an, dass ihre Geschäfte in den kommenden drei Monaten schlechter laufen dürften als bisher. Vor allem wegen höherer Kosten befürchteten 28 Prozent, 2023 Verluste zu schreiben. In den ersten sechs Monaten 2023 waren die Umsätze der Branche -bereinigt um steigende Preise - zum Vor-Corona-Niveau von 2019 real um 10,4 Prozent gesunken. Die nominalen Erlöse hingegen waren inflationsbedingt knapp zehn Prozent höher.

Laut IFO-Institut führt die Nutzung von mehr Homeoffice zu einer Verschiebung der Gastronomieumsätze aus der Innenstadt in Wohngebiete und Vororte, der sogenannte Donut-Effekt. Auch zeige sich eine Zunahme der Umsätze am Wochenende im Vergleich zu Wochentagen. Das IFO-Institut hat für die Erhebung anonymisierte Kartenzahlungen zu Gastronomieumsätzen zwischen Januar 2019 und März 2023 ausgewertet.

Quelle: ntv.de, als/rts

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