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"Branding ist nicht so relevant" E-Scooter-Marke Tier verschwindet - Dott kommt

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Die E-Scooter Marke Tier wird es künftig nicht mehr geben.

Die E-Scooter Marke Tier wird es künftig nicht mehr geben.

(Foto: IMAGO/Sabine Gudath)

Im Januar übernimmt der E-Scooter Anbieter Tier das Unternehmen Dott. Eine Umfrage habe ergeben, dass die Markenbekanntheit des Konkurrenten größer ist, sagt Tier-Geschäftsführer Philipp Haas. Nutzer müssen sich nach der Fusion auf Veränderungen einstellen.

Die türkisfarbenen E-Scooter des Anbieters Tier erhalten bald eine neue Lackierung, die Marke selbst verschwindet. Nach der Fusion mit dem niederländisch-französischen Wettbewerber Dott im Januar dieses Jahres sollen die Fahrzeuge künftig einheitlich mit dem Dott-Design unterwegs sein, wie das Unternehmen mitteilte. Auch die Tier-App wird abgeschaltet.

Nutzerinnen und Nutzer müssen auf die Dott-Plattform umziehen. In der neuen App gebe es mehr Auswahlmöglichkeiten, welche die Nutzung der Fahrzeuge noch erschwinglicher und bequemer machen, so Tier. "Wir haben ganz viele Kunden befragt und gemerkt, dass die Markenbekanntheit bei Dott über alle 21 Länder hinweg stärker ausgeprägt ist", sagte Philipp Haas, Geschäftsführer für die Märkte Deutschland, Österreich und Schweiz. Lediglich in Deutschland sei Tier bekannter.

Aber: "In Deutschland haben wir gemerkt, dass das Branding beziehungsweise die Marke nicht so relevant ist", betonte Haas. Für die Nutzerinnen und Nutzer stünden Zuverlässigkeit bei Angebot und Verfügbarkeit der Fahrzeuge im Fokus. Die Umstellung soll in Deutschland Mitte Oktober beginnen und in wenigen Wochen abgeschlossen sein. Dott und Tier hatten im Januar fusioniert. Dott ist vor allem in den Benelux-Ländern sowie Frankreich stark vertreten, während Tier insbesondere im deutschsprachigen Raum aktiv war. Zum Fahrzeugportfolio gehören neben E-Scootern auch E-Fahrräder.

E-Scooter-Markt hart umkämpft

Vom herkömmlichen Leihradgeschäft hatte sich Tier nach der Dott-Übernahme getrennt. Auch E-Mopeds gehören schon länger nicht mehr zum Angebot. Der E-Scooter-Markt gilt als hart umkämpft. Nach einer starken Wachstumsphase in den ersten Jahren nach der Zulassung 2019 setzen die Unternehmen inzwischen auf Sparen und Profitabilität. Gleichwohl geht Haas davon aus, dass die Konsolidierung des Marktes noch nicht abgeschlossen ist. "Wir glauben schon, dass es zu weiteren Zusammenschlüssen kommen wird", betonte er. "Daran werden wir aber nicht beteiligt sein."

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Zu einem weiteren großangelegten Stellenabbau sei es bei Dott und Tier im Zuge der Fusion nicht gekommen, sagte er. Tier hatte im Rahmen der Strategieumstellung auf mehr Profitabilität im Jahr 2022 fast 200 Stellen abgebaut. Dott will vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen bereits in diesem Jahr schwarze Zahlen schreiben.

Quelle: ntv.de, lar/dpa/AFP

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