Wirtschaft

Zähe Erholung in Griechenland Europas Arbeitslosenquote stagniert

Die Wirtschaft boomt, die Nachfrage nach Arbeitskräften steigt: Der Aufschwung erfasst die Eurozone jedoch nicht überall in gleichen Ausmaßen.

Die Wirtschaft boomt, die Nachfrage nach Arbeitskräften steigt: Der Aufschwung erfasst die Eurozone jedoch nicht überall in gleichen Ausmaßen.

(Foto: REUTERS)

Die konjunkturellen Rahmenbedingungen sind günstig wie lange nicht, doch der Stellenmarkt im Inneren der Eurozone erholt sich nur langsam. Im Sommer verzeichnen EU-Statistiker insgesamt keine Verbesserung am Stellenmarkt.

Der europaweite Konjunkturaufschwung hat die Arbeitslosigkeit in den 19 Ländern der Eurozone auf den niedrigsten Stand seit gut neuneinhalb Jahren gedrückt. Die um jahreszeitliche Schwankungen bereinigte Quote lag im Juli bei 8,2 Prozent, wie das EU-Statistikamt Eurostat mitteilte. Den Juni-Wert gaben die Luxemburger Statistiker revidiert ebenfalls mit 8,2 Prozent an.

In absoluten Zahlen waren damit innerhalb des gemeinsamen Währungsgebiets zuletzt rund 13,38 Millionen Männer und Frauen als arbeitslos registriert. Das sind 73.000 weniger Arbeitslose als im Vormonat und rund 1,37 Millionen weniger als vor einem Jahr.

In den Berechnungen von Eurostat, die einer anderen Methodik folgen als die Erhebungen der deutschen Bundesagentur für Arbeit, kommen Deutschland mit 3,4 Prozent und die Niederlande mit 3,8 Prozent auf erheblich niedrigere Arbeitslosenquoten. EU-weiter Spitzenreiter bleibt Tschechien mit 2,3 Prozent.

Im Süden und Westen Europas verzeichnen die Statistiker unterdessen weiterhin nur eine zähe Aufhellung der Lage. In Spanien, der viertstärksten Volkswirtschaft der Eurozone, lag die Quote im Juni bei 15,1 Prozent. Im griechischen Arbeitsmarkt, für den die zuletzt verfügbaren Daten aus dem Mai stammen, verharrt die offizielle Erwerbslosenquote weiter bei 19,5 Prozent.

Vor dem Hintergrund der anhaltend schwierigen Lage in Griechenland versprach der griechische Regierungschef Alexis Tsipras seinen Landsleuten, in den kommenden Monaten den Mindestlohn zu erhöhen und Steuern zu senken. Das Land könne jedoch nur dann langfristig stabilisiert werden, wenn die Reformen fortgesetzt werden und es Investitionen gibt, warnte er.

Gefahr durch Währungsturbulenzen

"Nur so wird Griechenland ein moderner und effizienter Staat", sagte Tsipras bei einer Rede vor seinem Ministerrat, den das Staatsfernsehen (ERT) übertrug. Die griechische Wirtschaft wachse und die Arbeitslosigkeit sinke stetig, fügte Tsipras hinzu.

Nach acht Jahren wurde Griechenland am 20. August aus den Finanz-Hilfsprogrammen entlassen. Das Land muss sich in den kommenden Jahren allein finanzieren. Zuletzt stiegen jedoch die vom Kapitalmarkt eingeforderten Zinsen für zehnjährige Staatsanleihen wieder leicht an. Die Turbulenzen um den Absturz der türkischen Währung kommen für Griechenland ungelegen, erklärten Finanzexperten.

Quelle: ntv.de, mmo/dpa/rts

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