Wirtschaft

"Keine Aussicht auf Erfolg" Ex-Wirecard-Chef zieht Berufung im Streit mit Versicherer zurück

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Markus Braun gibt sich im Rechtsstreit mit seiner Manager-Haftpflichtversicherung geschlagen.

Markus Braun gibt sich im Rechtsstreit mit seiner Manager-Haftpflichtversicherung geschlagen.

(Foto: picture alliance/dpa)

Seit Jahren sitzt der frühere Wirecard-Chef Markus Braun in Untersuchungshaft. Um seine zahllosen Prozesse zu finanzieren, geht er in einen Rechtsstreit mit der Versicherung Swiss Re. Nachdem ein Gericht seine Klage abweist, geht Braun in Berufung. Nun macht er einen Rückzug.

Der frühere Vorstandschef der Pleitefirma Wirecard, Markus Braun, hat seine Berufung im Rechtsstreit mit seiner Manager-Haftpflichtversicherung zurückgezogen. Zuvor hatte der 4. Zivilsenat des Oberlandesgerichts Düsseldorf den Manager darauf hingewiesen, dass seine Berufung "keine Aussicht auf Erfolg" habe, wie eine Gerichtssprecherin mitteilte.

Die 9. Zivilkammer des Landgerichts hatte Mitte Juli eine Klage abgewiesen, mit der der 53-jährige Österreicher den Versicherer Swiss Re per einstweiliger Verfügung zwingen wollte, für seine Prozesse die vereinbarte Deckungssumme von 10 Millionen Euro bereitzustellen. Dagegen hatte der Manager Berufung eingelegt.

Das Oberlandesgericht bestätigte jedoch die Einschätzung der ersten Instanz. In seiner Kostenscheidung betonte der Senat, dass nach summarischer Prüfung aufgrund einer im Versicherungsvertrag enthaltenen Ausschlussklausel kein Versicherungsschutz bestehe. Außerdem habe Braun schon deshalb keinen Anspruch auf eine einstweilige Verfügung, weil seit der Leistungsablehnung durch die Versicherung knapp drei Jahre vergangen seien, ohne dass Braun ein Hauptsacheverfahren dagegen angestrengt habe.

Markus Braun sitzt seit fast drei Jahren in Untersuchungshaft. Im größten Betrugsfall der deutschen Nachkriegsgeschichte sind Braun und zwei weitere frühere Wirecard-Manager wegen des Verdachts des gewerbsmäßigen Bandenbetrugs angeklagt. Laut Anklage sollen sie seit 2015 die Wirecard-Bilanzen gefälscht und kreditgebende Banken um 3,1 Milliarden Euro geschädigt haben. Nach Brauns Darstellung wurden die vermissten Milliarden ohne sein Wissen und ohne seine Beteiligung von Kriminellen im Unternehmen veruntreut.

Quelle: ntv.de, rwe/dpa

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