Wirtschaft

Ende der Hilfen rückt näher Fed berät immer intensiver über den Ausstieg

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Noch reicht den Notenbankern die Lage am Arbeitsmarkt nicht für eine Reduzierung der Hilfen.

(Foto: picture alliance/dpa)

Die US-Notenbank stützt die Konjunktur mit Hilfen von 120 Milliarden Dollar monatlich. Mit der Entspannung der Corona-Lage fassen die Unternehmen wieder Tritt. Und so stellt sich zunehmend die Frage nach einer Reduzierung der Eingriffe. Größtes Hemmnis ist bislang noch die Lage am Arbeitsmarkt.

In der US-Notenbank gewinnen die Überlegungen zum Umfang und Zeitpunkt eines Ausstiegs aus den Wirtschaftshilfen an Fahrt. Eine Mehrheit hält einen Start des sogenannten Taperings dieses Jahr unter Voraussetzungen für angemessen, wie aus dem Protokoll der Ratssitzung Ende Juli hervorgeht. Bei der Sitzung suchten die Notenbanker nach einem Konsens darüber, ob sie ihre monatlichen Käufe von Staatsanleihen und Hypothekenpapieren im Wert von 120 Milliarden Dollar zurückfahren sollen.

Dem Protokoll zufolge sprachen sich mehrere Fed-Mitglieder dafür aus, die Ankäufe von Vermögenswerten in den kommenden Monaten zu reduzieren, um die Notenbank besser für eine mögliche Zinserhöhung zu positionieren, falls sich die Wirtschaft im nächsten Jahr weiter erholt. Andere allerdings waren der Meinung, die Fed könnte bis Anfang nächsten Jahres warten, da sie stärkere Anzeichen dafür sehen wollen, dass sich der Arbeitsmarkt von der Pandemie erholt hat.

Denn mit der Lage am Arbeitsmarkt ist die Fed mehrheitlich noch nicht zufrieden. Die meisten Teilnehmer der Sitzung seien der Ansicht gewesen, dass "substanzielle weitere Fortschritte" auf dem Weg zum Vollbeschäftigungsziel noch nicht erreicht sind, heißt es im Protokoll. Das Ziel der Preisstabilität hingegen sei aus Sicht der meisten Mitglieder im geldpolitischen Ausschuss verwirklicht. Die Fed strebt eine Jahresinflation in den USA von etwa zwei Prozent an. Zuletzt lag der Wert bei 5,4 Prozent, die meisten Experten erwarten aber bald wieder einen Rückgang.

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Börsianer klopfen derzeit alle US-Daten mit Blick auf die alles überragende Frage ab, wann die Fed mit der Straffung der Geldpolitik beginnen wird. Dies gilt auch für das Sitzungsprotokoll vom 27. und 28. Juli. Fed-Chef Jerome Powell sagte mit Blick auf die Tapering-Debatte, die Notenbanker seien erstmals "tief in die Materie eingestiegen" und hätten Zeitplan, Tempo und Zusammensetzung diskutiert. Viele Experten erwarten, dass die Planungen demnächst abgeschlossen werden und das Tapering im Herbst starten könnte.

Aus jüngsten Interviews und Reden ging hervor, dass die Notenbanker offenbar kurz vor einer Einigung stehen, die extrem lockere Geldpolitik in etwa drei Monaten zu straffen, wenn sich die wirtschaftliche Erholung fortsetzt, wobei einige Notenbanker darauf drängten, das Kaufprogramm bis Mitte nächsten Jahres zu beenden.

Quelle: ntv.de, jwu/DJ/dpa

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