Wirtschaft

Anteil der Erneuerbaren sinkt Flauer Wind verschlechtert Ökostrom-Bilanz

Im Jahr 2021 waren die Windverhältnisse bisher vergleichsweise schwach.

Im Jahr 2021 waren die Windverhältnisse bisher vergleichsweise schwach.

(Foto: picture alliance / Zoonar)

Erneuerbare Energien sind ein Schlüssel, um die deutschen Klimaziele zu erreichen. Doch im Vergleich zum Vorjahreszeitrum geht ihr Anteil am Gesamtstromverbrauch deutlich zurück. Experten mahnen die zukünftige Bundesregierung an, den Bereich Windkraft dringend auszubauen.

Ökostrom aus Wind, Sonne und anderen erneuerbaren Energiequellen hat in diesem Jahr nach Branchenangaben bislang rund 43 Prozent des Bruttostromverbrauchs in Deutschland gedeckt - und damit weniger als im Vorjahreszeitraum. Vor allem Windräder an Land und auf See produzierten von Januar bis September weniger Strom als in den ersten drei Quartalen 2020, wie vorläufige Berechnungen des Zentrums für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) und des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) zeigen.

Von Januar bis September 2020 lag der Anteil der erneuerbaren Energien am Bruttoinlandsstromverbrauch den Angaben zufolge mit knapp 48 Prozent deutlich höher als in diesem Jahr. Der höhere Anteil an erneuerbaren Energien im Vorjahr sei allerdings von einem ungewöhnlich windreichen ersten Quartal 2020 und einen durch die Corona-Einschränkungen deutlich niedrigeren Stromverbrauch geprägt gewesen, berichtete der BDEW. Inzwischen liege der Stromverbrauch wieder auf dem üblichen Niveau.

"Die Energiewende muss ganz oben auf der To-do-Liste der neuen Bundesregierung stehen", sagte Kerstin Andreae, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung, mit Blick auf die beginnenden Koalitionssondierungen. Vor allem beim Ausbau der Windenergie an Land müsse es mehr Tempo geben. Professor Frithjof Staiß, geschäftsführender Vorstand des ZSW, mahnte Fortschritte beim Stromsparen und der Energieeffizienz an. "Darum muss sich die neue Bundesregierung intensiver kümmern, wenn sie das ambitionierte Klimaschutzziel von 65 Prozent weniger Treibhausgas-Emissionen gegenüber 1990 bis zum Jahr 2030 erreichen will", sagte er.

Den Berechnungen zufolge erzeugten die Windräder an Land im Juni 3,4 Milliarden Kilowattstunden Strom. Das sei der niedrigste Monatswert seit August 2015 gewesen. Die Solarenergie habe hingegen zeitgleich zugelegt. Viel Sonne und der kontinuierliche Ausbau von Photovoltaikanlagen hätten dazu geführt, dass 7,8 Milliarden Kilowattstunden Strom durch Photovoltaikanlagen erzeugt wurden. Dies seien elf Prozent mehr als im bislang stärksten Monat, dem Juni 2019, mit sieben Milliarden Kilowattstunden.

Quelle: ntv.de, mdi/dpa/rts

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