Entscheidung nächste Woche GDL-Chef schließt weitere Streiks nicht aus
11.08.2021, 11:18 Uhr
GDL-Chef Weselsky will nach eigenen Worten erst wieder verhandeln, wenn die Bahn ein verbessertes Angebot mache.
(Foto: picture alliance/dpa)
Seit den frühen Morgenstunden bestreikt die Lokführergewerkschaft GDL den Personenverkehr der Deutschen Bahn. Ob der Arbeitskampf in den kommenden Wochen fortgesetzt wird, lässt GDL-Chef Weselsky offen. Der Konzern drängt unterdessen auf weitere Verhandlungen.
Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) will kommende Woche ihren weiteren Kurs im Arbeitskampf mit der Deutschen Bahn abstecken. "Ob wir weiter streiken und wann, entscheiden wir nicht am Freitagmorgen, wenn wir aus dem Streik rausgehen, sondern das entscheiden wir nächste Woche", sagte GDL-Chef Claus Weselsky im ZDF. An den Verhandlungstisch werde die GDL erst dann zurückkehren, wenn die Bahn ein verbessertes Angebot mache. Der laufende Streik im Personen- und Güterverkehr ist bis Freitagfrüh angesetzt.
Derweil hat der Konzern seine Verhandlungsbereitschaft mit der GDL betont. "Jetzt ist miteinander gefragt, wie wir gemeinsam aus dieser schwierigen Krise herauskommen", sagte Bahn-Personalvorstand Martin Seiler im ZDF-"Morgenmagazin". "Auch wir wollen, dass unsere Mitarbeitenden vernünftig bezahlt werden, und deshalb haben wir auch dieses vernünftige und erweiterte Angebot vorgelegt."
"Wir liegen zugegebenermaßen in der Laufzeit auseinander, auch bei der Corona-Prämie. Aber das sind ureigenste Dinge, die am Verhandlungstisch besprochen werden", sagte Seiler. Es sei Thema von Tarifverhandlungen, das auszuloten und zu Kompromissen zu kommen. Die Bahn appelliere an die GDL, "nicht mit überzogenen und eigentlich unnötigen Streiks die Fahrgäste am Ende darunter leiden zu lassen". Die Bahn habe im vergangenen Jahr eine Gehaltssteigerung von 2,6 Prozent gehabt. "Das ist ziemlich einzigartig", sagte Seiler. Nun würden die von der GDL geforderten 3,2 Prozent geboten. Es gehe um die Laufzeit.
Die GDL bestreikt seit dem frühen Mittwochmorgen den Personenverkehr und bereits seit Dienstagabend den Güterverkehr der Deutschen Bahn. Der Ausstand soll am frühen Freitagmorgen enden. Die Gewerkschaft kämpft um mehr Geld und bessere Arbeitsbedingungen. Anders als die größere Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) will sie in diesem Jahr keine Nullrunde bei den Gehältern akzeptieren. So will die GDL auch bei den Mitarbeitern im Machtkampf mit der EVG punkten.
Quelle: ntv.de, mbe/rts/dpa/DJ