Flüge einen Monat ausgesetzt GPS-Störung überwunden: Finnair landet wieder in Estland
02.06.2024, 19:29 Uhr Artikel anhören
Landet nicht nur in München, sondern künftig wieder in Estland: Finnair.
(Foto: picture alliance / foto2press)
Vor rund fünf Wochen geht nichts mehr: Nachdem zahlreiche Airlines Störsignale über der Ostsee feststellen, stellt Finnair seine Flüge nach Estland gar ein. Im estnischen Tartu wird technisch umgerüstet, sodass die Landungen nun kein Vabanquespiel mehr darstellen.
Die Fluggesellschaft Finnair hat ihre wegen anhaltender Störungen der GPS-Satellitennavigation vorübergehend ausgesetzten Flüge von Helsinki nach Tartu in Estland wieder aufgenommen. Gut einen Monat nach der Einstellung der Verbindung landete eine Maschine der finnischen Fluggesellschaft am Flughafen der zweitgrößten Stadt des baltischen EU- und NATO-Landes. Sie brachte nach einem Bericht auf der Webseite der Zeitung "Postimees" 26 Passagiere nach Tartu, bevor sie wenig später wieder mit 57 Passagieren an Bord in Richtung Helsinki abhob.
"Wir sind froh, dass wir das überstanden haben und die Flugverbindung nun wieder besteht", sagte Tartus Bürgermeister Urmas Klaas. "Sie ist wichtig für Tartu und ganz Südestland, für unsere zwölf Hochschulen, das Universitätsklinikum, die Wirtschaft - alle benötigen diese Flüge." Finnair ist die einzige Fluglinie, die internationale Flüge nach Tartu anbietet, das 2024 den Titel als Europäische Kulturhauptstadt trägt.
Finnair hatte die Verbindung Ende April ausgesetzt, nachdem zuvor zwei ihrer Flugzeuge umgeleitet werden mussten, weil GPS-Störungen den Landeanflug auf Tartu verhindert hatten. Es ist einer von wenigen Flughäfen in der Region, an denen dafür eine GPS-Verbindung nötig war. Nun können dazu in Tartu auch Funksignale von Bodenstationen eingesetzt werden.
Das GPS-Signal wird von Flugzeugen etwa zur Bestimmung der eigenen Position und zur Navigation verwendet. Estland macht das benachbarte Russland für die Störungen verantwortlich. Außenminister Margus Tsahkna sprach von einem "hybriden Angriff". Auch Klaas betonte: "Russland möchte unser alltägliches Leben stören und will unser Sicherheitsgefühl beeinträchtigen".
Quelle: ntv.de, als/dpa