Museum für Darth Vader und E.T. George Lucas holt "Star Wars" nach L.A.
12.01.2017, 10:23 Uhr
Neben "Star Wars" gehört die "Indiana Jones"-Reihe zu George Lucas' größten Erfolgen.
(Foto: REUTERS)
"Viel bauen sie noch müssen in Los Angeles" würde Meister Yoda sagen: George Lucas, der Schöpfer des "Star Wars"-Imperiums, will in Kalifornien ein Museum mit Objekten aus seiner Sammlung eröffnen. Auf Profit scheint er nicht aus zu sein.
Die Macht ist mit Los Angeles: George Lucas hat die Stadt der Engel für sein geplantes Kunstmuseum auserwählt, das Original-Requisiten aus den "Star Wars"-Filmen zeigen soll. Ein lukratives Projekt für die Stadt, denn der Schöpfer der Sternenkrieg-Saga will rund eine Milliarde Dollar dafür ausgeben. Lucas finanziert das Vorhaben, das er seit knapp einem Jahrzehnt plant, vollständig selbst. Es fielen keine Kosten für den Steuerzahler an, betont das Museum auf seiner Webseite. Der Bürgermeister von Los Angeles, Eric Garcetti, nennt es "eines der größten Geschenke der amerikanischen Geschichte".
Das "Museum for Narrative Art" soll künftig eine Sammlung von 40.000 Exponaten aus Lucas' Privatbesitz beherbergen, darunter 10.000 Gemälde und 30.000 Objekte. Die Ausstellungsstücke reichen von Bildern des impressionistischen Künstlers Edgar Degas über Zeichnungen von Carl Banks, Erfinders von Dagobert Duck, bis hin zu Kostümen aus der "Star Wars"-Reihe sowie Filmrequisiten aus "Casablanca", "E.T." und "Avatar". Die Objekte sollen einen Gesamtwert von 400 Millionen Dollar haben.
Profit als Nebensache?
Laut der Webseite des Museums gehe es vor allem darum, einen pädagogischen Zugang zu bildhafter Kunst zu schaffen. Lucas will mit dem Museum Filminteressierte aller Altersgruppen weltweit inspirieren. Es soll eines der "einfallsreichsten und integrativsten Kunstmuseen der Welt" werden, verkündete der Vorstand. Natürlich werden aber vor allem Fans der Saga um Darth Vader und Luke Skywalker in das Museum pilgern. Es verweist jedoch explizit darauf, keine reine "Star Wars"-Ausstellung zu sein.
Der jahrzehntelange Erfolg der seit 1977 erschienenen Filmreihe hat Lucas schwerreich gemacht. Mit 4,5 Milliarden Dollar Vermögen belegt der 72-jährige Regisseur immerhin Platz 324 der "Forbes"-Liste der reichsten Menschen der Welt. Dennoch scheint Profit beim "Museum für Narrative Art" nebensächlich zu sein. Der Eintritt soll kostenlos sein. Unklar ist jedoch, wie Angestellte und Kuratoren der Sammlung bezahlt werden sollen. Immerhin plant Lucas mit seinem Museum, 1500 Arbeitsplätze während der Bauphase und 350 permanente Jobs zu schaffen. Für die Stadt Los Angeles sind das nicht die einzigen guten Aussichten.
Rund 45 Millionen Touristen besuchen laut Bürgermeister Garcetti jährlich die Stadt. Durch das inoffizielle "Star Wars"-Museum werden es vermutlich noch mehr. "Leute aus aller Welt werden kommen, um die Originalmaske von Darth Vader oder Gemälde von Norman Rockwell zu sehen", sagt Garcetti. Das künftige Museum entsteht im Exposition Park und liegt damit in direkter Nachbarschaft zum "California Science Center" und dem "Natural History Museum of Los Angeles", deren Besucherzahlen ebenfalls steigen könnten. Lucas' Museum soll jedoch das "Juwel in der Krone" sein, sagt Garcetti.
Mekka für Darth-Vader-Fans
Auch einen konkreten Entwurf für den Ausstellungskomplex gibt es bereits. Die Konstruktionen des chinesischen Architekten Ma Yangsong zeigen einen Bau in der Form eines futuristischen Raumschiffs, umgeben von Parkanlagen. Direkt nebenan liegt das Los Angeles Memorial Coliseum, ein gigantisches Football-Stadion. Im "Museum für Narrative Art" sollen künftig neben den 40.000 Exponaten ein Lernzentrum, vier Kinosäle, eine Bibliothek, mehrere Konferenzräume, ein Café und ein Restaurant Platz finden. Allein der geplante Museumshop dürfte für "Star Wars"-Fans ein Mekka sein und reichlich Geld einbringen.
Spätestens seit dem Verkauf des "Star Wars"-Imperiums an den Disney-Konzern sollte die Investition von einer Milliarde Dollar in das Museum kaum ein finanzielles Problem für Lucas darstellen. 2012 zahlte Disney dem Regisseur vier Milliarden Dollar für die Rechte an der Sternenkrieg-Saga. Seitdem wurden zwei weitere Filme auf die Kinoleinwände gebracht, die zusammen bisher etwa drei Milliarden Dollar einspielten. Einen ähnlichen Erfolg könnte auch das neue Museum bringen. Sollte die dunkle Seite der Macht nicht vorher dazwischenfunken, wird es am 4. Mai 2020 eröffnet.
Quelle: ntv.de