Wirtschaft

Plattformen sollen haften Gesetz gegen Internet-Steuerbetrug geplant

Durch Betrug bei der Umsatzsteuer im Online-Handel entgeht dem Fiskus etwa ein dreistelliger Millionenbetrag.

Durch Betrug bei der Umsatzsteuer im Online-Handel entgeht dem Fiskus etwa ein dreistelliger Millionenbetrag.

(Foto: picture alliance / dpa)

Viele Händler auf Online-Marktplätzen wie Amazon oder Ebay vermeiden es, Umsatzsteuer auf ihre verkauften Waren zu zahlen. Das Bundesfinanzministerium plant ein Gesetz gegen diesen Betrug. Das soll auch Vorteile für deutsche Anbieter bringen.

Die Bundesregierung hat dem Betrug bei der Umsatzsteuer im Online-Handel den Kampf angesagt. Bei dem Thema bestehe Handlungsbedarf, weil sich der Schaden für den Fiskus konservativen Schätzungen zufolge auf einen dreistelligen Millionenbetrag belaufe, sagte eine Sprecherin des Bundesfinanzministeriums in Berlin. Das Bundeskabinett soll sich voraussichtlich am Mittwoch mit dem Gesetzentwurf befassen.

Dem Entwurf zufolge sollen Betreiber von elektronischen Marktplätzen künftig bestimmte Daten ihrer Nutzer, für deren Umsätze in Deutschland eine Steuerpflicht in Betracht kommt, registrieren. Zudem sollen Internetkonzerne wie Amazon oder Ebay für die entstandene und nicht abgeführte Umsatzsteuer in Haftung genommen werden können. Das soll insbesondere dann gelten, wenn sie Unternehmer, die steuerlich nicht registriert sind, auf ihrem Marktplatz Waren für Kunden in Deutschland anbieten lassen.

Das Bundesfinanzministerium orientiert sich bei dem Thema an einer Initiative der Länder-Finanzminister. Bund und Länder sehen durch den Betrug durch Verkäufer aus dem Ausland heimische Wettbewerber im Nachteil. Dem Fiskus entgehen die Einnahmen, weil Anbieter aus China oder anderen Drittländern bewusst oder unwissend die Umsatzsteuer von 19 Prozent in Deutschland nicht abführen, wenn sie Waren wie Smartphones auf Online-Plattformen anbieten.

Die "Rheinische Post" hatte vergangene Woche berichtet, die Online-Marktplätze sollten ab Anfang 2019 stärker in die Pflicht genommen werden. Die Neuregelung solle pro Jahr einige hundert Millionen Euro mehr an Steuereinnahmen bringen, heißt es dem Bericht zufolge im Bundesfinanzministerium.

Quelle: ntv.de, cam/rts/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen