Wirtschaft

Hoffnung auf sinkende Zinsen Goldpreis steigt auf neues Rekordhoch

00:00
Diese Audioversion wurde künstlich generiert. Mehr Infos
Die wichtigsten Akteuere auf dem Goldmarkt sind die Notenbanken, die seit dem Krieg in der Ukraine wieder verstärkt Gold kaufen.

Die wichtigsten Akteuere auf dem Goldmarkt sind die Notenbanken, die seit dem Krieg in der Ukraine wieder verstärkt Gold kaufen.

(Foto: picture alliance / Bundesbank/Bu)

Die Inflation sinkt zuletzt schneller als erwartet. Die Notenbanken könnten daher auch früher die Leitzinsen wieder senken. Das verleiht dem Goldpreis Auftrieb. Der wird von den Zentralbanken auch auf andere Weise gestützt.

Der Goldpreis hat seine Rekordjagd zu Beginn des April fortgesetzt. Zeitweise stieg er bis auf den Höchstwert von 2262,19 Dollar je Unze. "Die leicht unter den Erwartungen liegenden US-Inflationszahlen vom vergangenen Freitag stützen die Aussichten auf eine Zinssenkung durch die Notenbank Fed zur Jahresmitte", erklärte UBS-Analyst Giovanni Staunovo den Preisanstieg.

Bei hohen Leitzinsen investieren Marktteilnehmer eher in sichere, aber verzinste Anlagen, anstatt Gold zu kaufen, worauf es keine Zinsen gibt. Näher rückende Zinssenkungen, die Nachfrage nach sicheren Anlagen inmitten politischer Unsicherheit und die Käufe durch Zentralbanken haben den Goldpreis in diesem Jahr bereits um mehr als acht Prozent steigen lassen.

Auch in anderen Währungen wie dem Euro, dem chinesischen Yuan, dem japanischen Yen, der indischen Rupie und dem britischen Pfund haben die Goldpreise Rekordhöhen erreicht. Auch die Europäische Zentralbank (EZB) steuert angesichts der sinkenden Inflation auf Zinssenkungen zu. "Europa könnte die Zinsen früher senken als die USA", sagte der Gouverneur der Österreichischen Nationalbank der "Kronen Zeitung" in einem am Samstag veröffentlichten Interview. "In Europa wächst die Wirtschaft langsamer als in den USA. Dadurch könnte es sein, dass sich die Preisentwicklung bei uns stärker abschwächt."

Neben den Hoffnungen auf sinkende Zinsen stützen seit längerem auch Goldkäufe von Notenbanken weltweit den Goldpreis. Nach Angaben des Branchenverbands World Gold Council kauften Zentralbanken im vergangenen Jahr knapp 1040 Tonnen Gold auf dem Markt. "Ein wichtiger Kurstreiber bleiben die Zentralbankkäufe, die nach dem Ausbrechen des Kriegs zwischen Russland und der Ukraine und dem Einfrieren russischer Vermögenswerte im Westen deutlich zugenommen haben", hieß es kürzlich dazu in einer Analyse der Dekabank.

Quelle: ntv.de, mbo/rts

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen