Wirtschaft

Cyberangriff auf Russland Hacker nehmen russische Zentralbank aus

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Russlands Zentralbankchefin Elvira Nabiullina fehlen fast 30 Millionen Euro.

(Foto: picture alliance / dpa)

In einer digitalen Welt sind Hacker immer häufiger eine Gefahr für Staaten und Unternehmen. Das jüngste Opfer: Russland. Bei einem Cyberbankraub verliert die russische Zentralbank einen Millionenbetrag - und hat noch Glück im Unglück.

Hacker haben einen Millionenbetrag von der russischen Zentralbank erbeutet. Es seien insgesamt zwei Milliarden Rubel mittels gefälschter Zugangscodes von Konten abgeräumt worden, teilte die Zentralbank mit. Das sind umgerechnet 29,2 Millionen Euro. Insgesamt sollen die Diebe versucht haben, an fünf Milliarden Rubel zu kommen.

Der Fall ruft Erinnerungen an den Beutezug von Cyberangreifern in Bangladesch wach, die bei der Notenbank 81 Millionen Dollar gestohlen hatten. Die Hacker missbrauchten damals das internationale Zahlungsverkehrssystem Swift für ihre Zwecke.

FSB verhindert Schlimmeres

Die Hacker sollen zudem koordinierte Cyberangriffe auf das Bankensystem Russlands und eine Welle von Falschmeldungen in sozialen Netzwerken geplant haben. Dies sei vereitelt worden, teilte der russische Inlandsgeheimdienst FSB mit.

Der Angriff sollte demnach am Montag starten und auf eine Reihe größerer Geldhäuser abzielen. Die Falschmeldungen sollten von einer Krise im Bankensystem, Insolvenzen und dem Entzug von Lizenzen handeln.

"Der FSB hat die notwendigen Maßnahmen eingeleitet, um Bedrohungen für die russische Wirtschafts- und Informationssicherheit zu neutralisieren", hieß es in der Mitteilung. Russlands Zentralbankchefin Elvira Nabiullina sagte, das Bankensystem sei stabil.

Gegenschlag der USA?

In Russland gilt eine erhöhte Warnstufe für Cyberangriffe, insbesondere seit den Vorwürfen aus den USA. Demnach soll die russische Regierung an dem Hackerangriff auf die Demokratische Partei während des Wahlkampfs beteiligt gewesen sein. US-Vizepräsident Joe Biden hatte damals erklärt, die USA würden darauf eine "verhältnismäßige Antwort" finden.

Seither gab es eine Reihe von Cyberangriffen auf russische Einrichtungen. Es ist aber unklar, ob sie in Zusammenhang mit dem Streit zwischen den Regierungen in Moskau und Washington stehen.

Quelle: ntv.de, chr/rts

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