Wirtschaft

Absichtserklärung in Aussicht Häfen könnten bald näher zusammenrücken

Bei gutem Willen aller Beteiligter ist eine Unterzeichnung in den nächsten Wochen möglich.

Bei gutem Willen aller Beteiligter ist eine Unterzeichnung in den nächsten Wochen möglich.

(Foto: picture alliance /)

Um mit den Konkurrenten Rotterdam und Antwerpen mithalten zu können, bleibt den acht deutschen Containerhäfen eigentlich nichts anderes übrig, als sich zusammenzuschließen. Bislang kommen die Gespräche nur mühsam in Gang - das könnte sich bis zum Ende des Jahres ändern.

In die Gespräche über eine engere Zusammenarbeit der norddeutschen Häfen kommt offenbar Bewegung. Der Hamburger Hafenlogistik-Konzern HHLA äußerte sich zuversichtlich, dass bis Jahresende eine Einigung über einen Zusammenschluss mit dem Bremer Rivalen Eurogate erreicht werden könne.

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"Wir arbeiten an einer Absichtserklärung", sagte HHLA-Chef Angela Titzrath. Bei gutem Willen aller Beteiligten halte sie eine Unterzeichnung in den nächsten Wochen für möglich. Bei den Gesprächen gehe es um eine Zusammenführung der acht Containerterminals in Hamburg, Bremen und Wilhelmshaven. Die jeweiligen Hafenbehörden blieben von dem Vorhaben unberührt. Von Eurogate war zunächst keine Stellungnahme zu erhalten.

Sollte eine Einigung erreicht werden, soll eine Bewertung der Unternehmen (Due Diligence) folgen. Das könne in einer gemeinsamen Gesellschaft oder einer Kooperation münden. Nach einer möglichen Beteiligung des Logistikunternehmers und Hapag-Lloyd-Großaktionärs Klaus-Michael Kühne gefragt, sagte Titzrath: "Drei Beteiligte ist schon komplex. Ein Vierter reduziert nicht die Komplexität, sondern erhöht sie möglicherweise."

Medienberichten zufolge will der Milliardär den Zusammenschluss der Häfen als Gegengewicht zu den Konkurrenten in Rotterdam und Antwerpen vorantreiben und erwägt, sich über seine Kühne Holding auch finanziell zu beteiligen. Die HHLA-Chefin betonte, sie kenne das Angebot nicht. Kühne hält mehr als 30 Prozent an Deutschlands größter Containerreederei, an der auch Hamburg beteiligt ist. Hapag-Lloyd wiederum hatte kürzlich angekündigt, mit 30 Prozent beim Tiefwasserhafen in Wilhelmshaven (Jade-Weser-Port) einzusteigen, an dem Eurogate die Mehrheit besitzt.

Das Closing steht noch aus. HHLA und die Eigentümer der Eurogate, Eurokai und BLG Logistics, hatten im vergangenen Jahr ergebnisoffene Gespräche über eine engere Zusammenarbeit im deutschen Container-Geschäft angekündigt. Seitdem kamen die Gespräche nur mühsam voran. Eurokai und BLG halten jeweils 50 Prozent an dem Containerterminal-Betreiber Eurogate.

Quelle: ntv.de, jki/rts

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